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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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als RepräsentantInnen der Diskursebene recherchieren somit über<br />

das Beziehungsleben – und die damit verbundenen Sorgen oder<br />

Wünsche – ihrer potentiellen LeserInnen, das auf der Ebene der<br />

Beziehungsnormen abläuft. Das geschieht zum Beispiel durch LeserInnenbefragungen,<br />

Copy-Tests oder auch durch die Analyse eingesandter<br />

Leserbriefe bzw. der Internet-Foren der Zeitschriften. In<br />

Frauen- und Männerzeitschriften reproduziert sich somit das Normen-<br />

und Wertesystem einer bestimmten von den Zeitschriften angesprochenen<br />

Schicht. 10 Es ist davon auszugehen, dass die LeserInnen<br />

zumindest teilweise Anleihe an den ihnen präsentierten Idealen<br />

nehmen; die Verkaufszahlen sprechen zumindest für ein bestehendes<br />

Interesse an den angesprochenen Themen.<br />

2 Frauenzeitschriften und Männerzeitschriften als<br />

Analysematerial<br />

Unter die Bezeichnung „Frauenzeitschrift“ fallen „alle Publikationen<br />

(…), deren Leserschaft einen hohen Frauenanteil ausweist und deren<br />

Eigenbezeichnung und redaktionelles Angebot als ‚frauenspezifisch‘<br />

angesehen werden kann.“ 11 Aufgrund dieser eher unspezifischen<br />

Definition kommt es dazu, dass sehr viele unterschiedliche<br />

Zeitschriften der Gattung „Frauenzeitschrift“ zugeordnet werden<br />

können. Es ist daher sinnvoll, stets die jeweilige Zielgruppe und die<br />

Strategie der Zeitschriften in die Analyse mit einzubeziehen.<br />

Für die Inhaltsanalyse griffen wir je auf eine Frauen- und eine<br />

Männerzeitschrift zurück. Während mit dem Genre „Frauenzeitschrift“<br />

ein relativ klares Bild verbunden wird, ist der Begriff „Männerzeitschrift“<br />

vergleichsweise ungeklärt. Dagmar Duske schreibt dazu<br />

im Jahr 1989, „(…) daß es zwar Frauenzeitschriften, aber keine<br />

Männerzeitschriften gibt. (…) Werden diese Titel [Anm. Playboy,<br />

Auto oder MotorSport] über ihren Inhalt her einer Gruppe zugeteilt,<br />

müßten sie eigentlich Sex- oder Hobbyzeitschriften genannt werden.“<br />

12 [Hervorhebung im Original]<br />

Die Zeitschriften GQ und WIENERIN wurden deshalb ausgewählt,<br />

weil sie im Bezug auf ihre LeserInnenschaft vergleichbar sind,<br />

sie beide das Thema „Beziehungen“ behandeln und weil beide Zeitschriften<br />

im deutschsprachigen Raum eine relativ große LeserInnenschaft<br />

haben. Abbildung 2.1 gibt einen Überblick über die Erscheinungsform<br />

und die LeserInnenschaft der Zeitschriften.<br />

10 Vgl. Krainer, L. (1995), S. 116f.<br />

11 Duske, D. (1989), S. 103.<br />

12 Duske, D. (1989), S. 103.<br />

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