Beziehungsweise(n) - SSOAR
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wickeln. Öfters wiesen unsere InterviewpartnerInnen darauf hin,<br />
dass gewisse Symbole speziell in der Phase kurz nach dem Coming-<br />
Out getragen wurden. 14<br />
Das Auftreten von Verwechslungen, also dass man heterosexuelle<br />
Personen für schwul oder lesbisch hält, wurde nur vereinzelt<br />
erwähnt. Allerdings führt dies bei den Befragten nicht zu Verunsicherung<br />
oder Schamgefühlen, vielmehr herrschte die Meinung vor, man<br />
müsse das in Kauf nehmen, wenn man sozial interagiert. Oft wurde<br />
es auch damit verglichen, dass es genauso gut vorkommen kann,<br />
jemandem mit der gleichen sexuellen Orientierung zu unterstellen,<br />
Interesse an einem zu bekunden, was sich dann in weiterer Folge<br />
als falsch herausstellt. Somit wurden unsere anfänglichen Überlegungen<br />
und Hypothesen insofern widerlegt, als dass eben diese<br />
Verwechslungen keine Unsicherheiten bei der Partnersuche darstellen.<br />
3 Strategien beim Kennenlernen<br />
In der Folge sollen mögliche Strategien und Vorgehensweisen erläutert<br />
werden, die Personen, die sich aktiv auf Partnersuche befinden,<br />
einsetzen. Auf diese Strategien wird dann zurückgegriffen, wenn<br />
eine Person mit Hilfe des Gaydars als schwul oder lesbisch identifiziert<br />
wurde, jedoch noch nach weiteren konkreten Hinweisen für<br />
Homosexualität gesucht wird, um anschließend näher in Kontakt mit<br />
ihr treten zu können.<br />
Die von uns geführten Interviews weisen darauf hin, dass manche<br />
Personen andere nur dann ansprechen, wenn ihre sexuelle Orientierung<br />
aus irgendeiner anderen Quelle als nur über den eigenen<br />
Gaydar abgeleitet werden kann. Dies bezieht sich hauptsächlich auf<br />
Informationen, die über das Internet, andere Bekannte oder schon<br />
gemeinsame Erfahrungen mit dieser Person gewonnen werden können.<br />
In anderen Worten, manche Personen sprechen andere nur<br />
dann an, wenn sie wissen, dass diese auch sicher schwul oder lesbisch<br />
sind. Dabei muss man bedenken, dass sich die homosexuelle<br />
Community in Graz sehr gut kennt – vor allem die Personen, die<br />
regelmäßig weggehen oder szenespezifische Veranstaltungen besuchen<br />
–, so dass sich die Auswahl durch diese Vorraussetzung nicht<br />
wesentlich einschränkt. 15 Eine abgeschwächtere Form dieser Vorgehensweise<br />
ist es, dass fremde Personen nur in einem gewissen<br />
Rahmen angesprochen werden, was sich meist auf szenespezifische<br />
14 Vgl. auch Susi, Interview 8.<br />
15 Vgl. auch Maria, Interview 9.<br />
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