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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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Marlies Bodinger, Benjamin Reinprecht, Katharina Schobel, Andrea<br />

Schreiner<br />

VI Partnersuche bei Schwulen und Lesben<br />

1 Einleitung<br />

Homosexualität war schon immer ein Teil unserer Gesellschaft, jedoch<br />

wird sie erst seit dem Jahr 1973 als eigenständige sexuelle<br />

Lebensweise von Menschen anerkannt. Dies ist allerdings noch kein<br />

Garant dafür, dass diese Art zu leben auch von allen akzeptiert bzw.<br />

toleriert wird. Infolgedessen entstanden Code-Systeme, um sich<br />

untereinander erkennbar machen zu können und auch spezifische<br />

Treffpunkte für Homosexuelle, um ihren Neigungen dort freien Lauf<br />

lassen zu können. Heute findet man diese Treffpunkte in Form von<br />

Institutionen oder auch Szenelokalen an, jedoch sind sie einerseits<br />

nicht mehr geheim, und andererseits können auch Heterosexuelle<br />

diese besuchen. Des Weiteren erfahren Online-Kontaktbörsen und<br />

Foren in homosexuellen Kreisen einen regelrechten Boom, auch<br />

wenn informelle Netzwerke weiterhin eine große Rolle spielen 1 .<br />

Bevor unsere Ergebnisse dargestellt werden, scheint es von<br />

Bedeutung, ausdrücklich hervorzuheben, dass es nicht die Homosexualität<br />

an sich gibt, genauso wenig wie es den Schwulen oder die<br />

Lesbe gibt, den oder die man mit allen Eigenschaften und Merkmalen<br />

beschreiben kann. Alle Versuche, Homosexualität als eine in<br />

ihrem Ursprung, ihrer Entwicklung und Erscheinungsform einheitlich<br />

beschreibbare Einheit darzustellen, müssen als gescheitert betrachtet<br />

werden, mögen auch einzelne WissenschaftlerInnen diesen Anspruch<br />

immer wieder erheben. 2 Eine sehr allgemein formulierte und<br />

doch prägnante Definition von Homosexualität ist bei Sullivan zu<br />

finden. Er erklärt jemanden für homosexuell, „der im Laufe seines<br />

Lebens festgestellt hat, dass er [oder sie] sich emotional und sexuell<br />

zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt und in dieser Sache praktisch<br />

keine Wahl hatte“ 3 . Weiters merkt Sullivan an, dass Homosexualität<br />

für die meisten Homosexuellen ein ebenso unfreiwilliger Zustand<br />

ist wie Heterosexualität für die allermeisten Heterosexuellen 4 .<br />

1 Zur Geschichte der Homosexualität vgl. Gindorf, R. (1989), S. 5.<br />

2 Vgl. Müller, W. (1986), S. 19.<br />

3 Sullivan, A. (1995), S. 28. Im Hinblick auf weitere Definitionen und Unterscheidungen<br />

der Formen von Homosexualität vgl. Stein, T. (2001), S. 6901ff.<br />

4 Vgl. Sullivan, A. (1995), S. 27.<br />

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