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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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Die Methoden, anhand derer wir unsere Erhebungen durchführten,<br />

waren, neben Internetanalysen der Foren Rainbow, Lesbian und<br />

GayRomeo und Beobachtungen in Szenelokalen, hauptsächlich<br />

Interviews. Insgesamt führten wir zehn qualitative, leitfadenorientierte<br />

Betroffeneninterviews, sowie drei ExpertInneninterviews durch.<br />

Alle Interviews wurden transkribiert und mittels dem Verkodungsprogramm<br />

MaxQDA ausgewertet. Die Verkodung der Textpassagen<br />

erfolgte zumindest in Zweierteams, was eine möglichst objektive<br />

Zuordnung garantieren sollte. Es bleibt zu sagen, dass uns der<br />

Großteil der Befragten von den Institutionen Rosalila PantherInnen,<br />

LesBiSchwulen Referat ÖH der ÖH und Grüne Andersrum vermittelt<br />

wurde. Da hier vornehmlich jüngere Menschen tätig sind, ist auch<br />

unsere Stichprobe dementsprechend „jung“ – acht von zehn Personen<br />

befinden sich im Alter zwischen 24 und 29 Jahren. Auch der<br />

Bildungshintergrund ist relativ homogen, die Mehrheit der Befragten<br />

sind StudentInnen bzw. AkademikerInnen.<br />

Im anschließenden Kapitel werden wir zunächst Untersuchungsergebnisse<br />

bezüglich der Code-Systeme und Erkennungsmerkmale<br />

darstellen und anschließend unsere Ergebnisse im Hinblick<br />

auf Strategien bzw. Vorgehensweisen bei der Partnersuche<br />

vorstellen. Danach klären wir, wie wichtig Institutionen, wie beispielsweise<br />

Szenelokale, Nicht-Szenelokale, Bars und auch Veranstaltungen<br />

von Homo-Organisationen, bei der Partnersuche sind.<br />

Anschließend wird die Bedeutung von Internetkontaktbörsen in den<br />

Blick genommen.<br />

2 Erkennungsmerkmale<br />

Schwule und Lesben verwenden irgendwelche Codes, Zeichen, spezifische<br />

Verhaltensweisen oder Ähnliches anwenden, um andere<br />

Homosexuelle als solche identifizieren zu können und um selbst als<br />

homosexuell erkannt zu werden. Dieses Wissen über die sexuelle<br />

Orientierung ist eine Grundvorrausetzung, die dem Prozess jeden<br />

Kennenlernens, der sexuelles Interesse an der anderen Person mit<br />

einschließt, implizit zugrunde liegt. Die Fragen wurden in den Interviews<br />

dahingehend gestellt, wie man erkennen kann, ob eine Person<br />

schwul oder lesbisch sei.<br />

Besonders von Personen höheren Alters oder jenen, die in<br />

ihren Ausführungen eine Art ExpertInnenrolle einnahmen und über<br />

ihre eigene Situation hinaus Auskunft gaben, wurde darauf hingewiesen,<br />

dass es unter Schwulen in der Vergangenheit den spezifischen<br />

Code gab, ein Flinserl bzw. einen Stecker im Ohr zu tragen<br />

oder ein Taschentuch sichtbar in einer der hinteren Hosentaschen<br />

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