Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

Dieser positiven Sichtweise stehen natürlich andere Ansichten
gegenüber. Beispielsweise befürchtet Mc Luhan in „The global
village“ einen Identitätsverlust und spricht von Robotismus
hinsichtlich der Globalisation und der Informationsfülle der neuen
Medien:
„Die schlechte Nachricht ist, daß alle Menschen, ob sie das
Geschehen der computerisierten Datenübertragung mit
Hochgeschwindigkeit verstehen oder nicht, ihre alten privaten
Identitäten verlieren werden. Alles vorhandene Wissen wird jedem
zur Verfügung stehen. In diesem Sinne also wird jedermann ein
Niemand sein. Ein Jeder wird in den Rollenspielen des Robotismus
eingebunden sein – auch diese kleine Elite, welche die
umfangreichen Muster in den Daten interpretiert oder ihren Einsatz
managt, und damit die Funktionen in den Eingeweiden einer
Lichtgeschwindigkeits-Gesellschaft kontrolliert. Je schneller die
Geschwindigkeit des Informationsaustausches wird, desto
wahrscheinlicher werden wir gemeinsam in einer neuen Corparate
Entity (Einheit der vielfachen Einfalt) des Robotismus verschmelzen,
ohne daß wir den Spezialismus zurückerhielten, der das
Kennzeichen unserer alten privaten Identitäten war. Je mehr
Informationen man bewerten muß, desto weniger weiß man. Der
Spezialist kann nicht bei Lichtgeschwindigkeit existieren.“ 129
Es scheint eine Tatsache zu sein, daß die elektronische
Nachrichtenübertragung für viele Menschen eine angenehme
Erscheinung darstellt. E-mail von anderen Kontinenten können
innerhalb einer kurzen Zeit gelesen werden und die Distanzen
scheinen sich zu relativieren. Ähnlich wie auf dem europäischen
oder nordamerikanischen Buchmarkt, wo wohl Bücher zu jedem
129 Marshall Mc Luhan/Bruce Powers , The Global Village. Der Weg der
Mediengesellschaft in das 21. Jahrhundert, Paderborn 1995.S. 169-170.
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