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Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

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fließend sein. Aber genau diesen unterschiedlichen Ausformungen,<br />

der Diversität der Traditionen soll auf den folgenden Seiten<br />

Ausdruck verliehen werden.<br />

Der enorme Einfluß, den der katholische Glaube auf die <strong>Maya</strong><br />

<strong>Spiritualität</strong> ausgeübt hat, kann in dieser Arbeit lediglich skizziert<br />

werden. Die traditionelle spirituelle Beschaffenheit des Weltbildes<br />

der <strong>Maya</strong> oder anderer amerikanischer Traditionen begünstigte<br />

jedoch die Assimilation fremder Elemente. Beispielsweise hat das<br />

Symbol des Kreuzes als <strong>Maya</strong>-Kreuz eine sehr lange Tradition,<br />

lediglich in einer anderen Bedeutung, wobei es die vier<br />

Himmelsrichtungen, den Lebensbaum repräsentiert.<br />

„Es gibt Autoren, die betonen, daß das Kreuz, das die Indios heute<br />

anbeten mit Christus oder dem christlichen Kreuz nichts zu tun<br />

hat. Sie meinen, daß es sich von yax-che oder ceiba herleiten läßt,<br />

von dem Baum, von dem man Wasser zum Leben erbittet <strong>und</strong> der<br />

der Ursprung alles Lebendigen ist. Von dieser Behauptung kann<br />

man die Beziehung, die zwischen dem prähispanischen <strong>Maya</strong>-Kreuz<br />

<strong>und</strong> dem christlichen Kreuz besteht, ableiten, die ... zu einer<br />

Synthese verschmelzen.“ 6<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Präsenz des Blutes. Blut hatte eine<br />

wesentliche Bedeutung im Glauben der <strong>Maya</strong>. Die Archäologen <strong>und</strong><br />

Anthropologen berichten von den Blutopfern, welchen sich die<br />

Herrscher unterzogen, um mit den Göttern zu kommunizieren <strong>und</strong><br />

so erschien das Blut Jesu nicht völlig befremdend.<br />

6 Thomas Schreijäck (Hg.), Die indianischen Gesichter Gottes, Frankfurt am Main<br />

1992, S. 42.<br />

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