Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online
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Fragenkatalog entnommen, andererseits ergaben sie sich aus dem<br />
Gespräch oder aus der Nachbearbeitung von Beobachtetem. Da ich<br />
mit meinen einzelnen Interviewpartnern mehrere Interviews<br />
durchgeführt habe, arbeitete ich die Interviews in den dazwischen<br />
liegenden Zeiten durch, um beim nächsten Interview auf unklare<br />
Punkte oder Themen über die ich mehr Informationen haben wollte,<br />
einzugehen. Teilweise ergaben sich auch spontan Gespräche die<br />
wichtige Informationen erhielten, welche ich dann anschließend in<br />
meinem Feldforschungstagebuch festhielt <strong>und</strong> gegebenfalls Notizen<br />
für weiterführende Interviews machte. Während der Interviews<br />
achtete ich darauf den Gesprächsfluß meiner Partner nicht zu<br />
unterbrechen sondern aktiv zuzuhören <strong>und</strong> erst zu einem späteren<br />
Zeitpunkt nachzuhaken. Meinen vorbereiteten Fragenkatalog<br />
empfand ich lediglich als roten Faden bei der Gesprächsführung<br />
<strong>und</strong> ich stellte fest, daß die in unerwartete Richtungen gehenden<br />
Antworten während der narrativen Interviews oft wesentliche<br />
Informationen enthielten. Ich denke, bei der Durchführung der<br />
Interviews war mir eine meiner früheren Ausbildungen als Lebens<strong>und</strong><br />
Sozialberaterin sehr nützlich, da ich während der Interviews<br />
psychotherapeutische Methoden anwenden konnte, die in der<br />
Gesprächsführung sehr hilfreich sind.<br />
Kommunikation ist ein komplexer Vorgang, der sich nicht nur auf<br />
formale Inhalte beschränkt, sondern von Emotionen getragen wird<br />
<strong>und</strong> auch nonverbale Signale umfaßt. 4 Dieses Phänomen wurde mir<br />
auch während meiner Feldforschung bewußt, da ich mit Menschen,<br />
zu denen ich eine starke Sympahtie empfand, auch besonders gut<br />
arbeiten konnte. Andererseits war es vermutlich auch sehr hilfreich,<br />
daß meine Fragen <strong>und</strong> meine aktive Teilnahme den<br />
Forschungsgegenstand betreffend von großem Respekt, Faszination<br />
<strong>und</strong> aufrichtigem Interesse getragen waren <strong>und</strong> dies für meine<br />
Interviewpartner spürbar war.<br />
4 Vgl. dazu Friedemann Schulz von Thun, Miteinander reden 1. Störungen <strong>und</strong><br />
Klärungen, Hamburg 1992.<br />
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