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Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

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3. Einleitung<br />

Viele Gr<strong>und</strong>prinzipien, die in der Tradition der <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> zu<br />

finden sind, weisen Gemeinsamkeiten mit allen ursprünglichen<br />

Traditionen in Amerika auf, wie beispielsweise der tiefe Respekt für<br />

die Natur oder das Eingeb<strong>und</strong>ensein in eine kosmische Ordnung.<br />

Ebenso lassen sich in allen Kulturen religiöse Spezialisten finden<br />

<strong>und</strong> es gibt kaum ein Volk auf dieser Erde, deren Schamanen,<br />

Priester oder Wahrsager sich nicht in irgendeiner Form in der Kunst<br />

der Divination üben. 5<br />

In folgendem Teil der Arbeit soll jedoch die speziell in Guatemala<br />

ausgeübte Form der <strong>Spiritualität</strong> dargestellt werden. Meine<br />

Darstellung von gelebter <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> bezieht sich in erster<br />

Linie auf die Aussagen meiner Interviewpartner. Hierbei wird von<br />

ihnen selbst immer wieder betont, daß eine Generalisierung nicht<br />

möglich ist <strong>und</strong> es viele lokale Abweichungen gibt. Es ist also<br />

schlichtweg unmöglich „die“ <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> zu definieren, da sie<br />

in einer äußerst großen Vielfältigkeit besteht, während zur gleichen<br />

Zeit doch eine Kontinuität vorhanden ist. Einem Anspruch auf<br />

Vollständigkeit wäre somit nicht nachzukommen.<br />

Manche guías espirituales scheinen von der Katholischen Religion<br />

mehr beeinflußt zu sein, was sich auch während der Rituale äußert,<br />

indem sie Jesus oder andere Erscheinungen des Katholizismus<br />

beim Namen nennen, wobei es sich hierbei oft um ein<br />

synkretistisches Erscheinungsbild handelt. Andere aj q´ijab´<br />

hingegen grenzen sich mich großer Vehemenz gegen jegliche<br />

„Christianisierung“ des Rituals oder ihrer Arbeit ab. Die bewußten<br />

<strong>und</strong> unbewußten Grenzen der Vermischung werden vermutlich<br />

5 Vgl. dazu Walter Hirschberg (Hg.), Neues Wörterbuch der Völkerk<strong>und</strong>e, Berlin<br />

1988, S. 100.<br />

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