Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

Der Mythos der Globalisierung lautet für ihn: Beherrschung der
Natur, technischer Fortschritt und ökonomische Vernunft.
Seabrook verlangt in seinem Artikel nach einer Alternative, diese
wird „aus den verheerenden Folgen der Globalisierung und ihres
Todestanzes entstehen. Ein Internationalismus, der andere
Lebensweisen achtet und sie nicht bloß vermarktet, eine Vielfalt der
Wege, menschlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, anstatt des
Zwangs, sich in die weltweite Wirtschaftsmaschine einzugliedern;
eine Re-Sakralisierung der Elemente, ohne die kein Leben möglich
ist. ... Wenn heute anerkannt wird, daß die verschmutzten
Landstriche, die verseuchten Böden und die vergiftete Luft saniert
und wiederhergestellt werden müssen, dann muß dies noch weit
mehr für unsere verkümmerte Menschlichkeit gelten.“ 81
Die Autorinnen Breidenbach und Zukrigl verweisen darauf, daß
multikulturelle Einflüsse als selbstverständlicher Teil unseres
Alltagslebens wahrgenommen werden können. Wenn man unsere
eigene Lebenswelt betrachtet, ist es nichts außergewöhnliches,
Sushi zu essen, lateinamerikanische Tänze zu tanzen und eventuell
schamanische Seminare zu besuchen. Für Breidenbach und Zukrigl
stellt sich die Frage, wie Menschen durch diese Vernetzung ihre
Denkweise ändern und wie sie das Fremde in ihr eigenes Leben
integrieren:
„Globalisierung benennt dabei den sich ständig verändernden
Prozeß der Vernetzung, den wir gestalten können und müssen.“ 82
Für die Autorinnen verändert sich durch den vermehrten
Kulturkontakt nicht nur Altes, es entsteht auch Neues und
Elemente aus verschiedenen Kulturen gehen ungewohnte
81 Seabrook, Unsere gefangenen Herzen befreien, S. 32.
82 Breidenbach/Zukrigl, Tanz der Kulturen, 2000, S. 11.
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