Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

ohne das aktive Eingreifen der anderen nicht exisitieren. Menschen
ernähren die Götter durch Opfer und Rituale.“ 59
Das Thema der Reziprozität ist in der Maya Spiritualität ein weiteres
zentrales Element und wird vor allem in Form der Zeremonien zum
Ausdruck gebracht. Im Popol Vuh, dem Heiligen Buch der Quiché-
Maya wird auch die Geschichte der Maispflanze erklärt. Auf der
Grundlage, daß die Maispflanze nicht ohne Hilfe des Menschen
wachsen kann, er sie erst aussäen muß, basiert das Prinzip der
Reziprozität. 60 Dies zeigt sich auch in der Erschaffung des
Menschen, wobei erst die im vierten Versuch erschaffenen
Menschen ihre Schöpfer genügend zu würdigen gewußt haben. 61
Die Zeremonien werden an den Maya Altären ausgeübt, welche
spezielle heilige Plätze darstellen. Das Wissen um diese speziellen
Plätze wurde über Generationen weitergegeben und wird oft auf die
Alten Mayas zurückgeführt. In der Realität werden Zeremonien
jedoch auch oft bei Hausaltären oder anderen Plätzen zelebriert.
„Hay altares enormes y altares intermedios. Pero como cada altar
también tiene sus finalidades. Nosotros o mejor dicho yo pienso que
a los altares pequenos se acude ahí en los días comunes y
corrientes. Pero en los días grandes se acude a los grandes altares.
Y están los altares que yo pienso están más para inframundo. Por
ejemplo las cuevas, debajo de las rocas, etc, son más para el
inframundo. En cambio los altares en los cerros en los altares altos,
esos son para el creador y formador. Sin embargo cada altar como
ya decíamos tiene su altar pequeno pero nunca está solo el altar.“ 62
59 Grube, Maismenschen, S.65.
60 Grube, Maismenschen, S.65.
61 Vgl. dazu Günter Lanczkowski, Die Religionen der Aztenken, Maya und Inka,
Darmstadt 1989, S. 91-94.
62 MA 051101, 022ff.
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