Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

4.5. Eine Zeremonie im Detail
Im Folgenden soll anhand einer Zeremonie, die am 8. Oktober 2001
mit dem qj q´ij Martín Alvarado durchgeführt wurde, der Ablauf und
die verwendeten Materialen erklärt werden. Die Zeremonie wurde
für eine Person abgehalten, deren Geburtszeichen Q´anil sieben ist
und in diesem Jahr die Wiederkehr dieses Zeichen und
dementsprechender Zahlenkombination auf jenen 8. Oktober 2001
fiel. Das Ziel der Zeremonie war die Stärkung der natürlichen
positiven Anlagen, negative Einflüsse zu entfernen, die Person zu
schützen und zu harmonisieren, um gutes Gelingen der Pläne und
um die Erfüllung der Wünsche zu bitten. Durchgeführt wurde die
Zeremonie an dem Altar Chwiq´anchavox in der Nähe von Xela.
Chwiq´anchavox bedeutet soviel wie „oben auf dem Hügel in
Richtung Süden“. „Q´an“ bedeutet gelb und daher wurde der Altar
mit Bedacht gewählt, da auch das Geburtszeichen der Person Q´anil
ist und so einen speziellen Bezug zu diesen Altar hat. 67
Verwendete Materialien:
- azucar (Zucker)
- ensarte (Weihrauch vermischt mit Harz und anderen Materialien)
- Kerzen für die vier Kardinalpunkte in rot, schwarz, weiß und gelb
- Kerzen für das Herz des Himmels und der Erde in hellblau/grün
- 7 gelbe veladoras (dicke Kerzen) für den Altar
- incienso puro (Weihrauch)
- incienso de palito (Weihrauchäste)
- bolas de tacana (Harzklumpen vermischt mit Wurzelteilen und
Weihrauch)
- chocolate (Schokolade)
67 MA e-mail vom 23.4.02
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