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Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

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500 Jahren nach Guatemala gebracht, oder vielmehr aufgezwungen<br />

<strong>und</strong> hat heute eine bedeutende Rolle inne. Verstärkt vertreten sind<br />

der Protestantismus <strong>und</strong> eine Vielzahl von f<strong>und</strong>amentalistischen<br />

Sekten. Lutheraner, Baptisten, Anglikaner <strong>und</strong> Methodisten<br />

konnten ebenso Fuß fassen, sie stellen jedoch eine Minorität dar.<br />

Mit Ende der 60er Jahre erschienen verschiedenste<br />

Denominationen (Kirche von Sion, Kirche des fünften Evangeliums)<br />

auf der Bildfläche. Die meisten dieser Gruppen gehören zum Umfeld<br />

des enormen Spektrums evangelikaler Kirchen mit Wurzeln im<br />

angelsächsischen Protestantismus nordamerikanischer Prägung,<br />

wie etwa die anwachsende Pfingstbewegung oder die Charismatische<br />

Erneuerung. Viele Guatemalteken gehören einer dieser<br />

f<strong>und</strong>amentalen Gruppen an, teilweise in einer Doppel-<br />

mitgliedschaft. 175<br />

Die religiöse Reichhaltigkeit bezieht sich einerseits auf die<br />

unterschiedlichen Traditionen innerhalb der <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong>,<br />

deren verschiedene lokale Traditionen bis in die klassische Periode<br />

der <strong>Maya</strong> zurückreichen. Das von mir dargestellte Material meiner<br />

Feldforschung bieten ebenso einen Einblick in die Unterschiede,<br />

beispielsweise die unterschiedlichen Berufungserlebnisse meiner<br />

Interviewpartner, deren Aufgabengebiet oder die<br />

Variationsmöglichkeiten Zeremonien betreffend. Andererseits kam<br />

es im Laufe der Geschichte zu massiven Fremdeinflüssen, wobei die<br />

mit der spanischen Eroberung einhergehende „Christianisierung“<br />

wohl besonders deutliche Spuren hinterließ. Im Zuge dieser<br />

Prozesse kam es zu Phänomenen der Verschmelzung,<br />

Parallelisierung, Synkretisierung <strong>und</strong> Hybridisierung.<br />

Im gegenwärtigen Prozeß der <strong>Globalisierung</strong> werden diese Prozesse<br />

beschleunigt <strong>und</strong> es eröffnet sich eine neue Vielfalt kulturellen<br />

Lebens. Durch den vermehrten Kulturkontakt verändert sich nicht<br />

175 Allebrand, Renaissance der <strong>Maya</strong>, S. 120-123.<br />

138

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