Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online
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ihrer Verbindung zu den vier Elementen abwechseln. Weiters sind<br />
in der <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> die vier Kardinalpunkte von großer<br />
Bedeutung (Osten - Sonnenaufgang, Westen – Sonnenuntergang,<br />
Norden – Erscheinen des Windes, Süden – Ausgang des Windes).<br />
Diese Vierheit wird in den Farben Rot, Schwarz, Weiß <strong>und</strong> Gelb<br />
repräsentiert, die sich auch im sakralen Kalender fünfmal<br />
abwechseln. Eine weitere Entsprechung finden die vier Elemente in<br />
der Verbindung mit den ersten vier Elternpaaren des <strong>Maya</strong>volkes<br />
(B´alam ki´tze´, B´alam Aq´ab, Majukutaj, Iq´B´alam), welche im<br />
Popol Vuh18 beschrieben werden. Die Farben Rot, Schwarz, Weiß<br />
<strong>und</strong> Gelb finden wir ebenso in den vier gr<strong>und</strong>legenden Maissorten<br />
wieder. Die Symbolhaftigkeit des Maises ist in der Lebenswelt der<br />
<strong>Maya</strong> vielschichtig. Eine wesentliche Bedeutung bezieht sich jedoch<br />
auf die Erschaffung des Menschen, der aus Mais geformt wurde.<br />
Hierbei steht der rote Mais für das Blut, der weiße Mais für die<br />
Knochen, der gelbe Mais für die Haut <strong>und</strong> der schwarze Mais wurde<br />
für die Erschaffung der Haarpracht verwendet. 19<br />
In der Ausübung der <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> spielt das göttliche Prinzip<br />
eine zentrale Rolle. Von Polytheismus kann im Gr<strong>und</strong>e jedoch nicht<br />
gesprochen werden, da es eine übergeordnete Gottheit gibt, die als<br />
Schöpfer <strong>und</strong> Erschaffer der Welt gilt, welche ihren Ausdruck im<br />
Herz des Himmels <strong>und</strong> im Herz der Erde findet <strong>und</strong> sich darüber<br />
hinaus in verschiedenen Energien manifestiert. Das Konzept der<br />
Göttlichkeit hat in der <strong>Maya</strong> <strong>Spiritualität</strong> eine horizontale Ebene<br />
von verschiedenen Energien, die von einander abhängen <strong>und</strong> einem<br />
großen Ganzen entsprechen, als verschiedene Aspekte einer<br />
Göttlichkeit gesehen werden. In den Tagesenergien des<br />
<strong>Maya</strong>kalenders finden diese Energien, die als Hilfskräfte bezeichnet<br />
werden können, ihre Entsprechung. Das corazón del cielo-corazón<br />
de tierra bildet gemeinsam mit den nawales - die sich im heiligen<br />
18 vgl. Wolfgang Cordan (Hg.), Popol Vuh, Das Buch des Rates. Mythos <strong>und</strong><br />
Geschichte der <strong>Maya</strong>, München 1962.<br />
19 UXE´AL PIXAB´ RE KÍCHE´ AMAQ´,S. 97-98.<br />
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