Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

Darüber hinaus betrachtet er das zugrundeliegende Prinzip der
neuen Medien auf Grundlage einer Entgrenzung, einer Verbindung
mit allem:
„Am Beginn des Cyberspace steht als eine der wichtigsten Ideen die
Verbindung aller mit allen – oder vielleicht sollte man besser sagen:
Einer der stärksten Antriebe und Motivationen für die Entwicklung
des Cyberspace ist die Verbindung von allem mit allem gewesen. Für
die Cyberkultur ist die Verbindung stets besser als die Isolation!“ 132
Die Ansicht das Medium Internet als einen Spiegel unserer Zeit zu
betrachten, der die zunehmende Tendenz zu Schnelligkeit, einer
enormen Informationsflut und einer gewissen Oberflächlichkeit der
westlichen Gesellschaft reflektiert, sollte nicht außer acht gelassen
werden, wobei Quantität und Qualität sich diametral gegenüber
stehen. Weiters ist die Ungleichheit hinsichtlich der Möglichkeiten
und Zugänglichkeit der Nutzung des Internets zwischen der
„industrialisierten“ Welt und „Entwicklungsländern“ nicht von der
Hand zu weisen. In vielen Ländern ist die Nutzung der Internetcafes
mit hohen Kosten verbunden und stellt somit eine Art Luxus dar,
ähnlich den gedruckten Medien. Darüber hinaus ist die oft
unzureichende oder qualitativ schlechte Stromversorgung zu
beachten. In Guatemala beispielsweise stehen Stromausfälle bei
Schlechtwetter oder sonstigen ungünstigen Bedingungen an der
Tagesordnung.
Im vorigen Kapitel wurde auf die Gedanken meiner Interviewpartner
hinsichtlich des Globalisationsprozesses Bezug genommen und es
wurden einige Befürchtungen hinsichtlich der Nutzung des
Mediums Internet für Präsentationen spiritueller Inhalte geäußert.
Die Nutzung des Internets für die Darstellung von Maya
132 Kremser, CyberAnthropology, S. 284.
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