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Maya Spiritualität und Globalisierung - Lateinamerika-Studien Online

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gekennzeichnet sind) stellen aber auch ein großes kreatives<br />

Potential dar. Elemente des Eigenen <strong>und</strong> des Fremden verbinden<br />

sich zu neuen symbolischen Formen <strong>und</strong> Praktiken, sie bilden im<br />

Sinne von Eric Wolf „kulturelle Baukästen“, aus denen sich<br />

bestimmte menschliche Akteure unter bestimmten historischen<br />

Verhältnissen bedienen. ... Hybridisierung steht immer in<br />

Zusammenhang mit einer Umgestaltung <strong>und</strong> einer neuen Definition<br />

von kultureller Identität. Das Verhältnis zwischen dem Eigenen <strong>und</strong><br />

dem Fremden wird dabei von verschiedenen Faktoren bestimmt: Bei<br />

seiner Analyse muß der asymmetrische Charakter der Beziehungen,<br />

die oft Teil eines Herrschaftsverhältnisses bilden, in Betracht<br />

gezogen werden, aber auch die aktive Rolle aller Beteiligten bei der<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Instrumentalisierung kultureller Verflechtungen.“ 97<br />

Es kann zusammenfassend gesagt werden, daß Kulturen <strong>und</strong> die<br />

damit einhergehenden Glaubensmanifestationen historisch gesehen<br />

immer Wandlungen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Neuerungen<br />

unterworfen waren. Aus diesem Gr<strong>und</strong> kann das Phänomen der<br />

<strong>Globalisierung</strong> nicht als etwas Neues betrachtet werden. Der<br />

Zusammenstoß verschiedener Kulturen verlief meist unter dem<br />

Aspekt von unausgewogenen Machtverhältnissen. Die Menschen,<br />

die den Repressalien der einflußstärkeren Kultur ausgesetzt waren,<br />

entwickelten jedoch zahlreiche Strategien ihre Kulturelemente zu<br />

tradieren. Dieser als kreativ zu betrachtende Prozeß führte zu<br />

zahlreichen hybriden Erscheinungsformen. Dieser Prozeß kann<br />

einerseits als Anpassungsprozeß betrachtet werden, andererseits<br />

jedoch als Prozeß des Widerstandes verstanden werden. Wesentlich<br />

dabei ist, daß die Beteiligten diesen Prozeß selbst aktiv <strong>und</strong> kreativ<br />

gestalten. Es bleibt anzunehmen, daß diese Begebenheiten nicht<br />

lediglich zu einer Homogenisierung führen, sondern vielmehr ein<br />

Spektrum neuer Vielfalt ermöglichen.<br />

97 Mader, Kulturelle Verflechtungen, S. 82-83.<br />

93

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