Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...
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88 Ergebnisse und Diskussion<br />
hierfür könnte das geringe absolute Ausmaß der auftretenden Shifts sein, weshalb schon<br />
geringe Schwankungen in der Messreihe das Ergebnis erheblich beeinflussen können. Die<br />
Lage des ursprünglichen Signals bestimmt zudem die Form der erhaltenen Job’s Plot-Kurve<br />
erheblich, da dessen Wert in jeden Punkt eingerechnet wird.<br />
In Tabelle 5.8 sind die einzelnen Ergebnisse für die Stöchiometrie in Abhängigkeit vom<br />
untersuchten Wasserstoffkern angegeben. Eine Festlegung zu Gunsten einer vorherrschenden<br />
Stöchiometrie ist nicht immer möglich. Auch weichen die Ergebnisse zum Teil<br />
<strong>von</strong> den aus den Löslichkeitsstudien (Spalte PS) erhaltenen Komplexstöchiometrien ab<br />
(vgl. Kap. 5.1.1.5). Fehlende Angaben (n. v.) konnten nicht mit den gewählten Methoden<br />
bestimmt werden oder es ergab sich kein verwertbares Ergebnis.<br />
Tab. 5.8: Ergebnisse der Job’s Plots im Vergleich zu den Löslichkeitsstudien und Literatur<br />
PS H3 (CD) H5 (CD) H3,5 (G) H2,6 (G) Sonstige Signale Literatur<br />
SDZ 3:2 - 1:1 1:1 1:1 1:1 n. v. 1:2 (H b Pyr) 1:1 [152]<br />
SDD 3:2 - 1:1 2:1 - 1:2 2:1 1:2 n. v. 1:1 (CH3) 1:1 [152]<br />
SFZ 2:3 2:1 2:1 - 1:1 1:1 n. v. 1:1 (CH3 a), 1:2 (CH3 b) 1:1 [97]<br />
SGD n. v. 1:1 1:1 1:1 1:1 n. v. 1:1 [151]<br />
SMR 3:2 2:1 - 1:1 2:1 2:1 2:1 - 1:1 1:1 (H b Pyr) 1:1 [152]<br />
SMT 2:1 2:1 - 1:2 n. v. 1:2 n. v. n. v. n.v.<br />
SMZ 3:2 - 1:1 1:1 - 1:2 2:1 - 1:1 1:1 - 1:2 1:1 1:1 (CH3), 1:2 (H Iso) 1:1 [97,151]<br />
SNA n. v. 1:1 - 1:2 1:1 1:2 1:2 n. v. 1:1 [97]<br />
STZ n. v. 1:1 1:1 n. v. n. v. n. v. 1:1 [97,143,147]<br />
Die Ergebnisse legen nahe, dass Sulfonamide mit β-Cyclodextrin hauptsächlich 1:1-<br />
Komplexe bilden. Deshalb kann die vereinfachte Betrachtung unter der Beschränkung auf<br />
eine solche Stöchiometrie weiter bestehen. Allerdings liegen bei denjenigen Vertretern mit<br />
einem großen aromatischen Rest an der Sulfonamidgruppe Hinweise vor, dass auch<br />
Komplexe höherer Ordnung in Abhängigkeit vom Milieu eine Rolle spielen könnten.<br />
Einschränkend ist einerseits die fehlende Mehrfachbestimmung. Andererseits sind<br />
möglicherweise die Wechselwirkungen zwischen den Sulfonamiden und β-Cyclodextrin zu<br />
gering, um in Job’s Plots die Komplexstöchiometrie eindeutig zu bestimmen. Unterstützt wird<br />
diese These dadurch, dass die einheitlichsten Ergebnisse mit den Sulfonamiden mit den<br />
höchsten K1:1-Werten (SGD, SMZ und STZ) erhalten werden.<br />
Insgesamt hat sich die Bestimmung des CICS aber als gute Möglichkeit erwiesen,<br />
Komplexbildung an sich nachzuweisen. Die Bestimmung der Stöchiometrie gelingt, ist aber<br />
eine aufgrund <strong>von</strong> Messungenauigkeiten für Fehler sehr anfällige Methode.