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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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Ergebnisse und Diskussion<br />

dass die Distanz zu den Hydroxylgruppen des Wirtes zu einer Ausbildung <strong>von</strong> Wasserstoffbrückenbindungen<br />

führen könnte. Hier kommen die aromatische Aminogruppe in den<br />

Orientierungen 1 und 5, die schwefelgebundenen Sauerstoffatome in den Orientierungen 2<br />

und 4 und eventuell sonstige im Rest an der Sulfonamidgruppe vorhandene polare Gruppen<br />

in Frage. Für eine Aminogruppe als Donor müsste die Distanz zum Beispiel in etwa bei 2,8-<br />

3,0 Å liegen [183]. Während diese Entfernung im oben gezeigten Komplex überschritten<br />

wird, ist am Komplex <strong>von</strong> Sulfanilamid mit CD 7 (Abb. 5.41) ersichtlich, wie an beiden<br />

Hydroxylgruppenrändern Wechselwirkungen auftreten können.<br />

Abb. 5.41: H-Brückenbindungen zwischen Amino- und Amidgruppe <strong>von</strong> Sulfanilamid und β-Cyclodextrin<br />

Der Anilinring liegt zentral in der Kavität. Die funktionellen Gruppen in para-Stellung stehen<br />

an den Hydroxylgruppenrändern heraus. Hierbei kommen die Amid- bzw. Aminogruppe<br />

räumlich den Hydroxylgruppen sehr nahe. Abbildung 5.41 zeigt die Abstände der Stickstoffund<br />

Sauerstoffatome.<br />

Wie in Kapitel 2.2.3 berichtet, stellt eine Störung der intra- und intermolekularen<br />

Wasserstoffbrückenbildung an den Hydroxylgruppenrändern eine mögliche Ursache für eine<br />

Löslichkeitssteigerung des Cyclodextrins durch Komplexbildung dar. Genau dies könnte<br />

beim Einschluss <strong>von</strong> Sulfonamiden der Fall sein. Die erhaltenen Komplexstrukturen aus den<br />

computerchemischen Versuchen weisen in vielen Fällen eine Orientierung des Gastes in der<br />

Kavität auf, die eine Interaktion mit den Hydroxylgruppen ermöglichen würde. Die<br />

Ausbildung <strong>von</strong> intermolekularen Wechselwirkungen zwischen mehreren Cyclodextrinen<br />

könnte also unterbunden oder zumindest abgeschwächt werden und sich so deren maximale<br />

Löslichkeit in Wasser erhöhen, wie es auch durch die Veretherung bei Cyclodextrinderivaten<br />

geschieht. Die gemeinsame Struktur mit zwei relativ freistehenden, polaren Gruppen in para-<br />

Stellung an einem Benzolring sorgt wahrscheinlich dafür, dass dieser Effekt bei acht der<br />

neun Modellsubstanzen auftritt.<br />

Nach den Ergebnissen aus den Kapiteln 5.1.2 und 5.1.4.2 ist die deprotonierte Form der<br />

Sulfonamide zwar auch dazu in der Lage, dem Cyclodextrin zu einer Löslichkeitssteigerung<br />

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