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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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12 Theorie und Stand der Forschung<br />

umgebende Medium mit seinen Eigenschaften, wie pH-Wert und Zusammensetzung, oder<br />

durch die vorherrschende Temperatur mitbestimmt [51,52].<br />

Im System spielen neben der Komplexbildung noch weitere Gleichgewichte eine Rolle:<br />

Abb. 2.6: Gleichgewichte im Wirt-Gast-System zwischen Gastmolekül (G) und Cyclodextrin (CD),<br />

nach [52,53]<br />

Man verbindet die Bildung <strong>von</strong> <strong>Cyclodextrinkomplexen</strong> zwar in erster Linie mit einer<br />

Löslichkeitssteigerung des Gastes in Wasser, es kann aber auch das genaue Gegenteil<br />

eintreten. Gerade Komplexe mit natürlichen Cyclodextrinen zeichnen sich unter Umständen<br />

durch eine extrem niedrige Wasserlöslichkeit aus [54].<br />

2.3.2.2 Zusammensetzung und Stöchiometrie der gebildeten Komplexe<br />

Im einfachsten Fall bildet ein Cyclodextrinmolekül einen Komplex mit genau einem<br />

Gastmolekül. Dieser Fall tritt zwar sehr häufig auf, in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Größe des<br />

Gastmoleküls kann diese Komplexstöchiometrie allerdings variieren [8]. Die Anzahl der an<br />

der Komplexbildung beteiligten Moleküle wird auch als die Ordnung bezüglich einer<br />

Komponente bezeichnet. Ein Cyclodextrinmolekül kann als Wirt für mehrere kleine<br />

Gastmoleküle dienen, während größere Gäste auch mit zwei oder noch mehr<br />

Cyclodextrinmolekülen in Wechselwirkung treten können. Darüber hinaus sind auch<br />

Komplexstrukturen höherer Ordnung bezüglich des Gastes und des Wirtes zugleich bekannt.<br />

Die allgemeine Formulierung der Komplexzusammensetzung lautet SmLn, wobei hier S<br />

(Substrat) für das Gastmolekül und L (Ligand) für das Cyclodextrinmolekül steht. Daneben ist<br />

die Angabe in der Form [Wirt:Gast] gebräuchlich [55].<br />

In der Literatur ist eine große Anzahl <strong>von</strong> ganz verschiedenen Komplexstöchiometrien zu<br />

finden. Das große Spironolactonmolekül bildet zum Beispiel feste Komplexe mit drei<br />

β-Cyclodextrinmolekülen (3:1 Cyclodextrin:Spironolacton) [56], während in γ-Cyclodextrin<br />

zwei oder sogar vier Salicylsäuremoleküle eingelagert werden können [57].<br />

Die Stöchiometrie in dem gebildeten Komplex zwischen einem Cyclodextrin und seinem<br />

Gast wird <strong>von</strong> mehreren Faktoren bestimmt. Die Größenverhältnisse zwischen Wirt und Gast<br />

und die Verteilung <strong>von</strong> polaren und apolaren Bereichen über das einzuschließende Molekül<br />

sind zwar entscheidend. Aber auch das Medium und die vorliegenden Konzentrationen <strong>von</strong><br />

Cyclodextrin und Gast haben einen Einfluss [7].

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