Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...
Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...
Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
60 Material und Methoden<br />
4.5 Computerchemische <strong>Untersuchung</strong>en<br />
Die hier beschriebenen Arbeiten wurden, sofern nicht anders angegeben, mit dem<br />
Softwarepaket Molecular Operating Environment (MOE) [163] in der zum jeweiligen<br />
Zeitpunkt aktuellen Version im Arbeitskreis Professor Sotriffer der Pharmazeutischen<br />
Chemie in Würzburg durchgeführt. Die Generierung der Cyclodextrinkonformere<br />
(s. Kap. 4.5.2) geschah in Zusammenarbeit mit Schauer [164]. Alle Rohdaten und<br />
Ergebnisse wurden elektronisch gespeichert (s. Anh. 8.4.1).<br />
4.5.1 Erzeugung der Koordinatensätze der Arzneistoffmoleküle<br />
Mit dem in MOE enthaltenen Moleküleditor Molecule Builder wurden die einzelnen<br />
Arzneistoffmoleküle in ihren verschiedenen Ladungszuständen (s. Anh. 8.4.2) im mol2-<br />
Format erstellt und unter Verwendung des MMFF94x – Kraftfelds [165] bis zu einem RMS-<br />
Gradienten <strong>von</strong> 0,05 minimiert.<br />
4.5.2 Generierung verschiedener Konformere des β-Cyclodextrins<br />
Für die weiteren Versuche wurde ein Set aus zehn Konformeren des β-Cyclodextrins erstellt.<br />
Hierzu wurde der Cambrigde Structural Database (CSD) [166] eine Röntgenkristallstruktur<br />
[167] entnommen und mit dem MMFF94x – Kraftfeld [164] bis zu einem RMS-Gradienten<br />
<strong>von</strong> 0,05 minimiert. Die erhaltene Struktur wurde in eine kubischen Wasserbox mit einer<br />
Seitenlänge <strong>von</strong> 24,36 Å platziert. Um diesen Würfel wurde eine wall mit einer Gewichtung<br />
<strong>von</strong> 300 erstellt. Das System wurde in einer Molekulardynamik Simulation bei 600 K über<br />
einen Zeitraum <strong>von</strong> 500 ps mit expliziter Wasserumgebung simuliert, wobei in Abständen<br />
<strong>von</strong> 0,5 ps Snapshots aufgezeichnet wurden. Die erhaltenen Konformere wurden aus der<br />
Wasserbox abgetrennt und mit dem verwendeten Kraftfeld bei einer Dielektrizitätskonstante<br />
<strong>von</strong> 80 bis zu einem RMS-Gradienten <strong>von</strong> 0,05 minimiert. Für alle sieben glycosidischen<br />
Bindungen wurden jeweils die beiden Torsionswinkel Φ (H1-C1-O4’-C4’) und Ψ (C1-O4’-C4’-<br />
H4’) [33] bestimmt. Die beiden Winkel jeder Bindung wurden addiert und anschließend der<br />
Betrag gebildet. Durch die konsequente Auswahl der Atome konnte so der absolute Winkel<br />
bestimmt werden, den die beiden Wasserstoffatome an einer glycosidischen Bindung<br />
miteinander unter Einbeziehung der Ebene der glycosidischen Bindung bilden (vgl. Abb. 2.5,<br />
Abb. 5.30).<br />
Alle Strukturen mit mindestens einer solchen ‚Einzelwinkelsumme’ über 60° wurden nicht für<br />
die weitere Betrachtung herangezogen, da Strukturen mit größeren Einzelwinkeln nicht für<br />
Wechselwirkungen mit einem Gastmolekül geeignet erschienen. Die sieben<br />
Einzelwinkelsummen jedes verbleibenden Moleküls wurden anschließend zu einer<br />
‚Gesamtwinkelsumme’ addiert.