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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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Theorie und Stand der Forschung<br />

2.5 Cyclodextrinkomplexe <strong>von</strong> Sulfonamiden<br />

In der Literatur finden sich zu Sulfonamiden, die in dieser Arbeit als Modellsubstanzen<br />

gewählt wurden, genauso wie zu fast allen bekannten Arzneistoffen Veröffentlichungen zur<br />

Komplexbildung mit Cyclodextrinen. Die folgende Zusammenstellung soll einen Überblick<br />

über schon bekannte Aspekte liefern, daneben aber auch die Punktualität der Datenlage und<br />

Kritikpunkte aufzeigen. Der Vergleich mit den Ergebnissen dieser Arbeit findet in Kapitel 5<br />

statt.<br />

Dass Sulfonamide mit Cyclodextrinen Wechselwirkungen eingehen, die die Löslichkeit der<br />

Gäste erhöhen, ist schon seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts bekannt. Auch<br />

wurden erste thermodynamische <strong>Untersuchung</strong>en hierzu ausgeführt [142].<br />

Uekama et al. publizierten später spektroskopische Daten zu Absorptionsphänomenen und<br />

zum Verlauf der Löslichkeitsisothermen für Komplexe aus β-Cyclodextrin und einigen<br />

Sulfonamiden, darunter Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfafurazol, Sulfanilamid und<br />

Sulfathiazol [143]. Für den letzteren Gast wurde eine Stöchiometrie <strong>von</strong> 1:1 bestimmt, was<br />

auf die ganze Gruppe übertragen wurde. Da<strong>von</strong> ausgehend konnten thermodynamische<br />

Größen zur Komplexbildung berechnet werden. Diese Annahme ohne weitere Bestimmung<br />

der Komplexstöchiometrie erscheint gewagt, da die Sulfonamide Substituenten mit stark<br />

variierender Molekülgröße tragen.<br />

Hardee et al. bestimmten per Mikrokalorimetrie die thermodynamischen Größen für die<br />

Komplexbildung <strong>von</strong> β-Cyclodextrin und einer Reihe verschiedener Wirkstoffe, unter<br />

anderem Sulfathiazol [151]. Aus dem Vergleich der entropischen Beiträge wurde gefolgert,<br />

dass Gäste unverzweigter Molekülstruktur leichter in die Kavität eindringen können als<br />

größere mit Seitenketten.<br />

Ahmed et al. lieferten eine Methode, zur Auftrennung <strong>von</strong> Sulfonamiden mit Hilfe einer<br />

β-Cyclodextrin-haltigen stationären Phase per HPLC [145]. Sie beruht auf verschieden<br />

starken Wechselwirkungen mit dem Wirtsmolekül.<br />

Danil de Namor et al. untersuchten den Einfluss der Komplexbildung mit β-Cyclodextrin auf<br />

den Übergang einiger Sulfonamide <strong>von</strong> Wasser in Chloroform [146]. Thermodynamische<br />

Daten zur Komplexbildung wurden zuvor mittels Titrationsmikrokalorimetrie bestimmt.<br />

Caira et al. veröffentlichten die Röntgenkristallstruktur eines β-Cyclodextrin/Sulfathiazol-<br />

Komplexes [147]. Die 1:1-Komplexe bilden Schichten aus, die über Wasserstoffbrückenbindungen<br />

miteinander verbunden sind. Der Benzolring des Gastes steht fast<br />

senkrecht in der Kavität, während der Thiazolring im Raum zwischen den Schichten<br />

positioniert ist (s. Abb. 5.3).<br />

Szafran et al. untersuchten gefriergetrocknete Komplexe <strong>von</strong> β-Cyclodextrin mit<br />

Sulfaguanidin und Sulfathiazol neben einigen anderen Gästen mittels Infrarot- und 1 H-NMR-<br />

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