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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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94 Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Gleichgewichtslage der Komplexbildung ist stark temperaturabhängig (vgl. Kapitel 5.1.3).<br />

Aus diesem Grund würde sich im Zuge des Einfrierens vor der eigentlichen Trocknung der<br />

Anteil an gebundenem Arzneistoff steigern. Um auch diesen Faktor in die Betrachtung mit<br />

einzubeziehen, wurde <strong>von</strong> jedem Ansatz eine Probe im Gefrierschrank, eine andere in<br />

flüssigem Stickstoff eingefroren. Das schnellere Einfrieren im Stickstoff sollte den<br />

Gleichgewichtszustand besser konservieren und auf diese Weise die Gegebenheiten in<br />

Lösung besser wiedergeben als die langsame Abkühlung im Gefrierschrank. Dennoch ist<br />

nicht auszuschließen, dass in den festen Komplexen eine andere Gleichgewichtslage oder<br />

eine neue Komplexstöchiometrie auftreten könnte. Bei der Bezeichnung der Proben werden<br />

durchgehend die Kürzel ‚KS’ für die im Gefrierschrank und ‚N2’ für die in Stickstoff<br />

eingefrorenen Proben verwendet.<br />

Als Methoden zur Charakterisierung <strong>von</strong> festen <strong>Cyclodextrinkomplexen</strong> werden in der<br />

Literatur vor allem spektroskopische Verfahren, thermische Analyse und Röntgendiffraktometrie<br />

eingesetzt. Nicht alle der genannten Methoden sind auf die hier hergestellten<br />

Proben anwendbar. Die Qualität der Ergebnisse <strong>von</strong> röntgendiffraktometrischen Messungen<br />

hängt stark <strong>von</strong> der Beschaffenheit der festen Probe ab. Die Lösungseigenschaften der<br />

vorliegenden Komplexe und die Methode der Gefriertrocknung bedingen, dass die Proben<br />

für diese Methode nicht geeignet sind, da hier in unvorhersehbaren Anteilen kristalline und<br />

amorphe Anteile enthalten sein können. Vorversuche an einigen Komplexen bestätigten<br />

dies.<br />

Die thermische Analyse mittels Differenzthermoanalyse (DTA) oder Dynamischer<br />

Differenzkalorimetrie (DSC) bietet die Möglichkeit, den Erfolg der Komplexierung quantitativ<br />

zu erfassen (s. Kap. 2.4.5). Dies setzt aber voraus, dass die Gastkomponente auch<br />

unverändert schmilzt. Die gewählten Modellsubstanzen zeichnen sich aber bis auf<br />

Sulfanilamid durch eine ausgeprägte Thermolabilität aus. Deshalb wurde diese Methode nur<br />

mit den Komplexen <strong>von</strong> Sulfanilamid durchgeführt. Die anderen Substanzen lieferten keine<br />

brauchbaren Ergebnisse, da die thermische Zersetzung der Sulfonamide mit einer<br />

Verkohlung der gesamten Probe einherging. Zusätzlich wurden FTIR-Spektren der Proben<br />

aufgenommen, anhand derer auch auf molekularer Ebene Informationen über den<br />

Einschlusskomplex gesammelt werden können (vgl. Kap. 2.4.3). Zu diesem Zweck wurden<br />

physikalische Mischungen der Komponenten hergestellt, die annähernd dieselbe<br />

Zusammensetzung wie die Komplexzubereitungen enthielten.<br />

Die mikroskopische Betrachtung der Komplexzubereitungen führte zu keinen brauchbaren<br />

Erkenntnissen. Im Lichtmikroskop waren zwar für einige Gäste Unterschiede in Partikelform<br />

und Größe zu erkennen, die auf einen abnehmenden Anteil an freiem Wirkstoff hindeuten<br />

könnten. Es sind jedoch analytische Verfahren nötig, um dies auch zu beweisen.

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