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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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Ergebnisse und Diskussion<br />

3 mmol/kg findet der lineare Anstieg allerdings ein abruptes Ende. Von diesem Punkt an wird<br />

in den Proben ein konstanter Arzneistoffgehalt auf dem Niveau der 3 mmol/kg – Probe<br />

gefunden. Die Höhe dieses Plateaus spiegelt die Grenze der Komplexlöslichkeit in Wasser<br />

wider. Zusätzlich gebildete Komplexe fallen als Feststoff wieder aus. Der Gehalt am Plateau<br />

bleibt nach dem initialen Anstieg über den gesamten untersuchten Bereich konstant. Das<br />

bedeutet, dass die im Überschuss zugegebene Wirkstoffmenge so hoch gewählt wurde,<br />

dass damit einerseits die Lösung gesättigt und zusätzlich die gesamte 3 mmol/kg<br />

übersteigende Cyclodextrinmenge als Komplex ausgefällt werden konnte. Wäre eine<br />

geringere Wirkstoffmenge gewählt worden, so hätte möglicherweise der abfallende Teil der<br />

Bs-Isotherme aufgenommen werden können. Anhand der Plateaulänge hätte auch die<br />

Komplexstöchiometrie bestimmt werden können. Auf eine Anpassung der Arzneistoffmenge<br />

wurde verzichtet, da ein hoher Überschuss der Gastkomponente für die Einstellung der<br />

Gleichgewichte unabdingbar ist. Die hohen Schwankungen der Messwerte im späteren<br />

Verlauf der Isotherme deuten dies schon an. Zudem sollte die Stöchiometrie in<br />

Folgeversuchen mit anderen Methoden bestimmt werden.<br />

Die Befunde lassen sich sehr gut damit vereinbaren, dass nur für Sulfathiazol eine<br />

Röntgenkristallstruktur eines Komplexes mit β-Cyclodextrin in der Literatur [147] zu finden<br />

ist. Dies lässt auf eine gute Fällbarkeit als Feststoff<br />

rückschließen. Abb. 5.3 zeigt die Packung der<br />

Komplexe anhand der zugehörigen Daten der<br />

Cambrigde Structural Database (CSD) [166]. Man<br />

erkennt, dass eine 1:1 Stöchiometrie vorliegt. Die<br />

Komplexe bilden eine Schichtstruktur aus. Der<br />

Benzolring des Gastes steht fast senkrecht in der<br />

Kavität des Cyclodextrins. Der Thiazolring liegt<br />

zwischen den Cyclodextrinen. Die benachbarten<br />

Cyclodextrinmoleküle überlappen sich, was eine<br />

unübliche Form der Kristallbildung darstellt [147]. Die<br />

Struktur wird durch inter- und intramolekulare<br />

Wasserstoffbrücken stabilisiert. An den Interaktionen<br />

sind der Gast, das Cyclodextrin und einige<br />

Wassermoleküle (nicht dargestellt) beteiligt. Sie<br />

lagern sich zwischen den Schichten ein. Der Kristall<br />

Abb. 5.3: β-Cyclodextrin/Sulfathiazolkomplex im<br />

fällt deshalb als 8,3-faches Hydrat an. Welche Kristall nach [147], erstellt mit Mercury 2.3 [171]<br />

Wechselwirkungen die niedrige Wasserlöslichkeit des Komplexes bestimmen, bleibt unklar.<br />

Ein möglicher Ansatzpunkt ist, dass Sulfathiazol als Reinsubstanz eine ausgeprägte<br />

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