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Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

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110 Ergebnisse und Diskussion<br />

5.3.2 Ergebnisse der Dockingexperimente<br />

Mit den zehn ausgewählten β-Cyclodextrinstrukturen als Rezeptoren wurden für die<br />

Sulfonamidarzneistoffe in den verschiedenen Protonierungstufen (vgl. Kap. 4.1.2.2,<br />

Anh. 8.4.2) Dockingstudien durchgeführt. Die Berücksichtigung der geladenen Zustände<br />

erscheint auf den ersten Blick nicht unbedingt angebracht. Man würde eigentlich da<strong>von</strong><br />

ausgehen, dass jeweils die ungeladene und damit am schlechtesten wasserlösliche Form<br />

Komplexe mit Cyclodextrinen bildet. Wie jedoch in Kaptitel 5.1.2 aufgezeigt, liegen Hinweise<br />

vor, dass auch andere Zustände der Sulfonamide Komplexe mit Cyclodextrinen bilden<br />

können. Deshalb wurden bei den im Folgenden beschriebenen Versuchen alle denkbaren<br />

Protonierungszustände berücksichtigt, auch wenn ihr Auftreten in Lösung nur unter<br />

drastischen Bedingungen, unter denen auch Cyclodextrine instabil wären, möglich ist.<br />

5.3.2.1 Energetische Betrachtung<br />

Die Auswertung der Dockingergebnisse erfolgte zuerst energetisch. Die estimated free<br />

energy of binding (EFB) wurde als Maß für die Stärke der Komplexbindung herangezogen.<br />

Für jede Kombination aus einem der zehn Cyclodextrinkonformere und dem jeweiligen<br />

Gastmolekül wurde die Komplexstruktur mit der niedrigsten EFB, also diejenige mit dem<br />

größten negativen Betrag, (EFBmin) bestimmt (s. Anh. 8.4.8). Daneben wurde aus allen zehn<br />

Dockingstudien derjenige Komplex bestimmt, der insgesamt die niedrigste EFBmin erzielte<br />

und dessen Struktur somit als günstigste und plausibelste für den jeweiligen Gast<br />

angesehen werden kann.<br />

In Tabelle 5.12 sind die niedrigsten erzielten EFBmin-Werte für die ungeladenen Sulfonamide<br />

im Vergleich zu Referenzen angegeben. Die Absolutwerte der EFB liegen in einem<br />

ähnlichen Bereich mit dem Minimum für Sulfanilamid (SNA). Sie sind allerdings gegenüber<br />

den experimentell bestimmten Werten und Literaturangaben etwa um den Faktor 2 zu hoch.<br />

Tab. 5.12: Freie Energie aus praktischen Experimenten, Literatur und computerchemischen Versuchen<br />

EFB (Docking, ungeladen)<br />

[kJ/mol]<br />

ΔG 0 (experimentell)<br />

[kJ/mol]<br />

ΔG 0 (Literatur) [67]<br />

[kJ/mol]<br />

SDZ SDD SFZ SGD SMR SMT SMZ SNA STZ<br />

-31.1 -34.2 -30.7 -28.2 -32.4 -30.5 -31.3 -25.7 -30.3<br />

-14.5 -11.2 -15.6 -15.1 -13.1 -13.7 -15.1 -12.3 -18.6<br />

-15.7 -11.8 -15.6 -14.6 -14.4 n.v. -15.8 -11.4 -19.2<br />

Der Grund für die erwähnten signifikanten Abweichungen ist wahrscheinlich, dass das<br />

verwendete Dockingprogramm Autodock 3.0 nicht optimal für die Wechselwirkungen<br />

zwischen Cyclodextrinen und ihren Gästen parametrisiert ist, sondern für die<br />

Charakterisierung <strong>von</strong> Protein-Ligand-Wechselwirkungen ausgelegt ist. Generell muss man

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