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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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Schadensmodellierung 173<br />

zu erwarten ist. Die Temperaturen haben in einem Abstand <strong>von</strong> nur 15 nm (1<br />

Proteinlage) bereits um einen Faktor 10 im Vergleich zu den Maximaltemperaturen<br />

abgenommen.<br />

Unter den oben genannten Annahmen <strong>von</strong> linearer Wärmeleitung <strong>und</strong> Vernachlässigung<br />

der latenten Wärme für Schmelzen <strong>und</strong> Verdampfen ergaben sich bei<br />

den genutzten Bestrahlungsparametern, unter denen eine Enzyminaktivierung<br />

beobachtet werden konnte (54 mJ/cm2 ,35psPulslänge), Oberflächentemperaturen<br />

<strong>von</strong> 4500 K <strong>und</strong> 9000 K für die 15 nm <strong>und</strong> 80 nm Partikel. Da diese Temperaturen<br />

oberhalb der Phasenübergänge <strong>von</strong> Wasser <strong>und</strong> Gold liegen, können mit dem verwendeten<br />

einfachen thermischen Modell die bei der <strong>Inaktivierung</strong> auftretenden<br />

Temperaturen nicht mehr berechnet werden.<br />

Oberhalb vom spinodalen Punkt muss mit einer Blase um die Partikel gerechnet<br />

werden, so dass diese thermisch isoliert werden <strong>und</strong> entsprechend schneller<br />

bis zum Schmelzpunkt <strong>von</strong> Gold erhitzt werden können. Ab der Schmelztemperatur<br />

muss die latente Schmelzwärme <strong>von</strong> 63 J/g zugeführt werden, um eine<br />

weitere Temperaturerhöhung zu bewirken. Ab der Verdampfungstemperatur<br />

muss die latente Verdampfungswärme <strong>von</strong> 1.65 kJ/g aufgebracht werden, bevor<br />

die Partikel vollständig verdampft sind. Mit der spezifischen Wärmekapazität<br />

<strong>von</strong> 0.129 J/gK <strong>und</strong> einem Q-Faktor <strong>von</strong> 0.7 kann eine Maximaltemperatur abgeschätzt<br />

werden, die sich unter Vernachlässigung der Wärmeleitung oberhalb<br />

vom spinodalen Punkt ergibt. Zum Vergleich sind die Energien, die bei unverändert<br />

anhaltender Wärmeleitung aufgebracht werden müssten, in der folgenden<br />

Tabelle aufgeführt. In der Tabelle sind die Energien aufgelistet, die benötigt<br />

werden, um bis zu einer der Temperaturen bzw. einem vollständigen Aufschmelzen<br />

oder einem vollständigen verdampfen nötig sind. Analog zu den Temperaturrechnungen<br />

mit ps-Pulsen ist in Abbildung 5.4 der zeitliche Temperaturverlauf für<br />

6 ns Pulse bei Temperaturen unterhalb vom spinodalen Punkt dargestellt. In der<br />

vorhergehenden Tabelle sind ebenfalls die Energien aufgeführt, die benötigt werden,<br />

um die Partikel bis zum spinodalen Punkt <strong>von</strong> Wasser, zum Schmelzpunkt<br />

<strong>und</strong> zum Verdampfungspunkt zu heizen bzw. vollständig zu verdampfen. Die<br />

Wärmeleitung spielt bei Bestrahlung mit Nanosek<strong>und</strong>enpulsen im Vergleich zu<br />

den Pikosek<strong>und</strong>enpulsen eine wichtige Rolle, was an der geringeren erreichbaren<br />

Maximaltemperatur <strong>und</strong> daran, dass der Temperaturverlauf dem Laserpulsverlauf<br />

leicht folgt, zu sehen ist. Die Temperaturerhöhung im umgebenden Wasser<br />

weist wie bei einer Bestrahlung mit ps-Pulsen einen starken Temperaturgradi-

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