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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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200 Diskussion<br />

weiteren Hinweis darauf, dass Blasen schon in den ersten Pikosek<strong>und</strong>en nach der<br />

Temperaturerhöhung über den spinoidalen Punkt auftreten können, erhält man<br />

aus Modellrechnungen, in denen die Temperatur <strong>und</strong> die Dampfblasenbildung<br />

an Goldoberflächen molekulardynamisch berechnet wurde [47, 46]. Nach diesen<br />

Rechnungen löst sich eine Wasserschicht aus 48 Wassermoleküllagen innerhalb<br />

<strong>von</strong> 230 ps vollständig <strong>von</strong> der Goldoberfläche ab. Die hier vorliegenden <strong>und</strong><br />

zitierten Experimente deuten somit auf eine Entstehung <strong>von</strong> Blasen mit einem<br />

Durchmesser im Nanometerbereich hin, sobald die Oberflächentemperatur den<br />

spinoidalen Punkt überschreitet.<br />

Nimmt man an, dass alle Proteine nach Entstehung einer Blase innerhalb der<br />

Blasenlebensdauer vollständig inaktiviert werden, so hängt der <strong>Inaktivierung</strong>sverlauf<br />

mit Bestrahlung nur noch <strong>von</strong> den Inhomogenitäten des Laserstrahls ab.<br />

Dann müsste eine drastische <strong>Inaktivierung</strong> für Bestrahlungen beobachtet werden,<br />

die Temperaturen im Bereich <strong>von</strong> 280 ◦ C bis 375 ◦ C zwischen dem spinoidalen <strong>und</strong><br />

dem kritischen Punkt <strong>von</strong> Wasser induzieren. Dies war nach den Temperaturberechnungen<br />

in keinem der Experimente der Fall.<br />

Auch bei Experimenten mit Mikrometerpartikeln hatte die Blasenbildung keinen<br />

inaktivierenden Einfluß auf die Proteine. Selbst bei einem Vielfachen der Blasenbildungsschwelle<br />

<strong>und</strong> Blasenlebensdauern <strong>von</strong> mehreren Mikrosek<strong>und</strong>en konnte<br />

keine <strong>Inaktivierung</strong> beobachtet werden. Zusätzlich hat die Blasenbildung die Proteine<br />

nicht <strong>von</strong> den Partikeln abgelöst. Die Blasenbildung führte somit in allen<br />

Versuchen zu keinem Verlust der Proteinaktivität.<br />

Nachdem Blasenbildung allein als Schadensmechanismus ausgeschlossen werden<br />

kann, ist die Frage, wie sich das Aufschmelzen <strong>und</strong> die Fragmentierung der Partikel<br />

auf die Aktivität der Proteine auswirkt.<br />

Der Vergleich der experimentellen Ergebnisse mit den Schadensmodellrechnungen<br />

bestätigt, dass bei Bestrahlung mit Nanosek<strong>und</strong>en-Pulsen <strong>und</strong> einem homogenen<br />

Strahlprofil nach den Berechnungen Temperaturen am oder über dem Schmelzpunkt<br />

<strong>von</strong> Gold erwartet werden. Auch im Fall der inhomogenen Bestrahlung<br />

gibt die Berechnung eines Schadens mit einer hohen Schwelle am besten den<br />

experimentell beobachteten <strong>Inaktivierung</strong>sverlauf wieder.<br />

Bei der Bestrahlung mit ps-Pulsen wurde eine Bestrahlung zur <strong>Inaktivierung</strong><br />

benötigt, die nach den Temperaturrechnungen selbst bei andauernder Wärmeleitung<br />

ab 31 mJ/cm2 zu einer Verdampfung der Partikel führen sollte. Im Widerspruch

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