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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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Diskussion 189<br />

da sich innerhalb der Partikel eine mit Magnetit gesättigte Polystyren Matrix<br />

befindet, die Reste <strong>von</strong> Lösungsmittel enthalten kann, die verdampfen können.<br />

Das Polystyren selbst kann bei Temperaturen über 100◦CseineIntegrität verlieren,<br />

da der Schmelzpunkt <strong>von</strong> Polystyren bei 89◦C liegt. Die Beobachtung, dass<br />

ein Teil der Blasen Lebensdauern im Minutenbereich hatte, spricht dafür, dass es<br />

zumindest teilweise zu einer Verdampfung <strong>von</strong> organischen Substanzen kommt,<br />

die dann ein schwer lösliches Gas in den Blasen bilden. Die Temperaturen an der<br />

Oberfläche der PM-Partikel direkt unterhalb der Blasenbildungsschwelle sollten<br />

demnach im Bereich <strong>von</strong> 100◦C liegen.<br />

Die Silikatpartikel sind in Hinblick auf ihre thermische Stabilität sehr viel besser<br />

geeignet, um hohen Temperaturen zu widerstehen. Ihrem Herstellungsverfahren<br />

nach sind sie bis mindestens 800◦C stabil. Deshalb wurde eine Fragmentierung<br />

nie beobachtet. Die Blasenkinetik an SM-Partikeln verhält sich, wie es bei ausschließlicher<br />

Verdampfung <strong>von</strong> Wasser erwartet wird: die Blasen schwingen auf<br />

<strong>und</strong> kollabieren wieder mit einer charakteristischen Blasenlebensdauer.<br />

Bei 15 Mikrosek<strong>und</strong>enpulsen <strong>und</strong> den Partikel<strong>durch</strong>messern <strong>von</strong> 2 bis 8 Mikrometer<br />

ermöglicht die homogene Nukleation keine Blasenbildung unterhalb des<br />

spinoidalen Punktes. Neben der homogenen Nukleation kann auch heterogene<br />

Nukleation zu einer Blasenbildung führen. Inwieweit die Partikel als heterogener<br />

Siedekeim wirken, hängt <strong>von</strong> der Hydrophobizität der Beschichtung der Partikel<br />

ab. Dies lässt sich am Beispiel einer hydrophoben Kugel mit einem Radius<br />

<strong>von</strong> 10 µm veranschaulichen, die eher wie eine Blase entsprechender Grösse wirken<br />

sollte. Ist die Kugel vollständig hydrophil beschichtet, so verhält sie sich<br />

eher wie Wasser, d.h. heterogene Nukleation tritt erst bei höheren Temperaturen<br />

auf. Für die Partikel-Proteinkonjugate bedeutet das, dass die Beschichtung der<br />

Partikel mit den <strong>Proteinen</strong> eine entscheidende Rolle für die Wirkung der Partikel<br />

als Nukleationskeim spielt. Da die verwendeten Enzyme in ihrer aktiven<br />

Form wasserlöslich sind, verhalten sie sich eher hydrophil, solange sie nicht entfaltet<br />

oder denaturiert sind. Die Oberfläche der Silikapartikel wurde bewusst<br />

hydrophil gewählt. Man muß demnach da<strong>von</strong> ausgehen, dass die Partikel nicht<br />

als starker Nukleationskeim wirken <strong>und</strong> somit eine Überhitzung der Konjugate<br />

möglich ist. Die Beobachtung, dass die Blasen an einem SM-Partikel immer an<br />

der gleichen Stelle entstehen, spricht dafür, dass die Partikel bei entsprechend<br />

hoher Temperaturen als heterogene Siedekeime wirken. Experimente, in denen<br />

Kelly die Temperatur an der Blasenbildungsschwelle um 3 µm Graphitpartikel

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