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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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Theorie 23<br />

Es wurden die Enzyme alkalische Phosphatase <strong>und</strong> α-Chymotrypsin als relativ<br />

gut charakterisierte Proteine gewählt. Diese werden im Folgenden beschrieben:<br />

2.2.1 α-Chymotrypsin<br />

α-Chymotrypsin ist ein strukturell einfaches Protein <strong>und</strong> stellt in den Untersuchungen<br />

das Modellprotein dar, bei dem aufgr<strong>und</strong> der einfachen Struktur aus<br />

einer Polypeptidkette eine thermisch induzierte reversible Entfaltung erwartet<br />

werden kann. Chymotrypsin ist in Hinblick auf die thermische Denaturierung<br />

[115, 149, 150, 151, 131, 189], die druckabhängige Denaturierung [130, 129], die<br />

chemisch induzierte Denaturierung [118] <strong>und</strong> die Denaturierung an Grenzflächen<br />

[26, 51, 137, 210] untersucht worden. Der Aufbau <strong>von</strong> α-Chymotrypsin ähnelt<br />

stark Chymotrypsinogen, einem Vorläufermolekül, das posttranslational in der<br />

Form modifiziert wird, dass die Polypeptidkette zweimal unterbrochen wird. Bei<br />

einer vollständigen Entfaltung <strong>und</strong> räumlichen Trennung der einzelnen Polypeptidketten,<br />

die über Disulfidbrücken miteinander verb<strong>und</strong>en sind, kann demnach<br />

nicht <strong>von</strong> einer einfachen Rückfaltung, wie im Fall des Chymotrypsinogens, ausgegangen<br />

werden. Das Molekül besitzt einen hohen Anteil an Haarnadelschleifen<br />

<strong>und</strong> nur eine β-Faltblattstruktur [191, 15]. Biologisch kommt Chymotrypsin bei<br />

stark unterschiedlichen pH-Werten vor [189]. Die Funktion <strong>von</strong> α-Chymotrypsin<br />

als Verdauungsenzym besteht darin Peptidbindungen zu trennen. Die maximale<br />

Aktivität entfaltet es außerhalb der Lysosomen im Zytosol bei pH 7.6 [209, 208].<br />

Auf dieser Funktion bauen die Substrate auf, die aus einem entsprechenden Polypeptid<br />

bestehen, das an ein Fluorochrom gekoppelt ist <strong>und</strong> dessen optische<br />

Eigenschaften sich da<strong>durch</strong> spektroskopisch verändern. Chymotrypsin trennt die<br />

Peptidkette des Fluorochroms, so dass sich die Fluoreszenz ändert.<br />

Die Stabilität <strong>von</strong> Chymotrypsin wird <strong>durch</strong> 2 Schwefelbrücken <strong>und</strong> einen stark<br />

hydrophoben Kern verursacht. Seine Struktur ist in Abbildung 2.5 dargestellt<br />

[191, 15].<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Struktur erwartet man eine vollständige <strong>Inaktivierung</strong>, sobald sich<br />

die Lage der Polypeptidketten geometrisch verändert, da unterschiedliche Bereiche<br />

der Kette an der Bildung des aktiven Zentrums beteiligt sind <strong>und</strong> deshalb<br />

das aktive Zentrum nicht als besonders stabiler Bereich gelten kann, der während<br />

einer Entfaltung konserviert bleibt.

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