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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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2 Einleitung<br />

lichtabsorbierende Struktur, die sich selektiv am Zielort anreichert bzw. schon<br />

vorhanden ist, erreicht. Sind solche Stoffe in den <strong>Zellen</strong> oder im Gewebe vorhanden,<br />

so können diese mit einem Laser bestrahlt werden, der nur <strong>von</strong> den Stoffen<br />

absorbiert wird <strong>und</strong> lokal zu einem Effekt führt.<br />

Beispiele sind die photodynamische Therapie (PDT), Chromophore Assisted Laser<br />

Inactivation (CALI) <strong>und</strong> die selektive Thermolyse. PDT <strong>und</strong> CALI basieren<br />

auf photochemisch aktiven Stoffen, die als künstliche lichtabsorbierende Strukturen<br />

in die Zielregion gebracht werden. PDT wird als medizinisch-therapeutische<br />

Anwendung z. B. für die Behandlung <strong>von</strong> Tumoren [75, 82] eingesetzt oder für die<br />

Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration klinisch getestet [23, 166].<br />

Bei CALI werden photochemisch wirksame Farbstoffe über Antikörper an ihr Antigen<br />

gebracht, um dieses <strong>durch</strong> eine photochemische Reaktion zu inaktivieren.<br />

Verschiedene photochemisch wirksame Substanzen wurden getestet, die häufig<br />

über eine sauerstoffabhängige photochemische Reaktion wirken. Die räumliche<br />

Präzision wird <strong>durch</strong> die Diffusion der photochemischen Reaktionsprodukte bestimmt<br />

<strong>und</strong> ist stark <strong>von</strong> der Mikroumgebung der Reaktionsorte abhängig.<br />

Die selektive Thermolyse [6, 7] basiert auf einer thermisch induzierten Zerstörung<br />

der Zielstruktur. Natürlich vorkommende lichtabsorbierende Strukturen wie z. B.<br />

Melaningranula [160] oder Hämoglobin in Gefäßen [104] wurden genutzt, um diese<br />

zu erhitzen <strong>und</strong> so deren Umgebung thermisch zu schädigen. Der thermische<br />

Schaden wird hier auf die mikrometer- bis millimetergroßen Strukturen begrenzt,<br />

indem die Bestrahlungsdauer an die Wärmeleitungsdauer in dem erhitzten Areal<br />

angepaßt wird. Die Bestrahlung muss für eine hohe Präzision demnach dann<br />

abgebrochen werden, wenn die direkte Umgebung der Absorber erhitzt wurde.<br />

Die tolerable Bestrahlungsdauer kann <strong>durch</strong> die thermische Relaxationszeit τ<br />

des zu erhitzenden Volumens abgeschätzt werden, wobei κ die Diffusivität des<br />

Mediums <strong>und</strong> d der Durchmesser des Absorbers ist [85].<br />

Heizdauer ≤ τ ≈ d2<br />

(1.1)<br />

27κ<br />

Die thermische Relaxationszeit der Absorber begrenzt somit die Zeit, innerhalb<br />

derer der thermische Schaden stattgef<strong>und</strong>en haben muss. Für Gefäße mit einigen<br />

10 µm Durchmesser liegt die Bestrahlungsdauer bei Millisek<strong>und</strong>en. Bei mikrometergroßen<br />

Strukturen im Mikrosek<strong>und</strong>enbereich. Will man eine höhere räumliche<br />

Auflösung erreichen, so muss sowohl die absorbierende Struktur verkleinert als<br />

auch die Heizdauer verkürzt werden. Dieser Zusammenhang <strong>von</strong> Absorbergröße

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