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Inaktivierung von Proteinen und Zellen durch Laserbestrahlung von ...

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Diskussion 203<br />

labilen Aminosäuren, so erhöht sich die Zahl bei alkalischer Phosphatase um 262<br />

<strong>und</strong> bei α-Chymotrypsin um 19. Aufgr<strong>und</strong> der deutlich stärkeren <strong>Inaktivierung</strong><br />

der Goldkonjugate muss jedoch ein mit der Goldoberfläche zusammenhängender<br />

Effekt für die <strong>Inaktivierung</strong> hinzukommen. Eine an einzelnen metallischen Nanostrukturen<br />

<strong>und</strong> Gold-Nanopartikeln beobachtete Feldverstärkung [192, 146, 187]<br />

könnteeineVerstärkung der in den <strong>Proteinen</strong> absorbierten Energie um ein bis<br />

zwei Größenordnungen bewirken. Eine solche Verstärkung reicht aus, um die<br />

<strong>Inaktivierung</strong>skurven der Proteine nach Pikosek<strong>und</strong>enbestrahlung über eine photochemische<br />

Denaturierung zu erklären.<br />

Eine weiterer photochemischer Mechanismus wurde in Zusammenhang mit der<br />

Bestrahlung <strong>von</strong> Gold-Nanopartikeln <strong>von</strong> Zhang [205] <strong>und</strong> McGrath vorgeschlagen.<br />

Bei Bestrahlung <strong>von</strong> 100 nm Goldpartikeln mit etlichen J/cm2 (532 nm;<br />

ns-Pulse) konnte eine Verringerung der Partikelgröße in Verbindung mit der Bildung<br />

<strong>von</strong> Au3+ Ionen nachgewiesen werden [121]. Diese wurden <strong>durch</strong> Zusatz<br />

<strong>von</strong> CN − , das das Gold als [Au (CN) 4 ] − bindet, nachgewiesen. Außerdem ver-<br />

schwand die für Goldkolloide charakteristische Absorptionsbande bei 530 nm. Angenommen<br />

wird <strong>von</strong> McGrath ein thermisch erzeugter Übergang <strong>von</strong> Elektronen<br />

aus den Partikeln ins Wasser, dem die Ablösung <strong>von</strong> Goldionen folgt. Bei hohen<br />

Temperaturen ist die Bildung <strong>von</strong> freien Elektronen vergleichbar mit der<br />

Freisetzung <strong>von</strong> thermischen Elektronen <strong>von</strong> heißen Metallen im Vakuum. Die<br />

Lebensdauer ist jedoch aufgr<strong>und</strong> der reaktiven Umgebung wesentlich kürzer <strong>und</strong><br />

kann am ehesten mit der Lebensdauer <strong>von</strong> freien Elektronen in Wasser verglichen<br />

werden, die im Bereich <strong>von</strong> 10 ps liegt [116]. Die freien Ladungsträger können<br />

eine chemische Denaturierung <strong>von</strong> <strong>Proteinen</strong> bewirken.<br />

Die Diskussion möglicher Schadensmechanismen der stark lokalisierten Proteininaktivierung<br />

<strong>durch</strong> Gold-Nanopartikel zeigt, dass sich aus der vorliegenden Arbeit<br />

<strong>und</strong> der Literatur noch kein vollständiges Bild der physiaklisch-chemischen<br />

Prozesse <strong>und</strong> der Kinetik der beteiligten Prozesse ergibt. In den verschiedenen<br />

Zeit- <strong>und</strong> Bestrahlungsparameterbereichen kann jedoch mit einer Blasenbildung<br />

ab dem spinoidalen Punkt <strong>und</strong> einer anschließenden weiteren Erhöhung der Temperatur<br />

bis über den Schmelzpunkt <strong>von</strong> Gold gerechnet werden. Dabei kommt es<br />

auch zu einer Fragmentation der Partikel. Chemische Reaktionen wurden in Zusammenhang<br />

mit Goldpartikeln, die bei diesen Bedingungen bestrahlt wurden, in<br />

der Literatur beschrieben. Aufgr<strong>und</strong> dieser extremen Bedingungen an den Partikeloberflächen<br />

nach Bestrahlung ist eine Trennung thermischer, mechanischer

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