Automatische Erkennung von Cover-Versionen und Plagiaten in ...
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Feature Extraktion 75<br />
Abbildung 3.23: Wiederholte Passagen <strong>in</strong> Yesterday<br />
E<strong>in</strong> Problem, das <strong>in</strong> der Darstellung des Beispiels <strong>von</strong> Yesterday deutlich wird ist, dass<br />
die Start- sowie End-Zeiten der wiederholten Passagen zwar ungefähr richtig liegen,<br />
jedoch nicht auf die Sek<strong>und</strong>e genau bestimmt werden konnten. Dies liegt daran, dass<br />
zum Berechnen der Selbstähnlichkeits-Matrix die Auflösung reduziert wurde. Bei e<strong>in</strong>er<br />
Sample-Frequenz <strong>von</strong> 44.1kHz <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er gewählten Schrittweite der Fensterung (vgl.<br />
Abschnitt 3.2.3) <strong>von</strong> 512 Samples kommt man auf etwas mehr als 86 Frames pro Sekun-<br />
de – <strong>von</strong> denen jeder durch 36 E<strong>in</strong>zelwerte des THPCP-Vektors repräsentiert wird. Bei<br />
der zugr<strong>und</strong>eliegenden quadratischen Komplexität kommt man selbst bei relativ kur-<br />
zen Songs – wie Yesterday mit 127 Sek<strong>und</strong>en – zu enorm vielen zu berechnenden <strong>und</strong><br />
zu speichernden Werten. Daher wird durch Heranziehen des Durchschnitts aus jeweils<br />
über 100 Vektoren der tatsächliche Rechenaufwand erheblich verr<strong>in</strong>gert. Dafür wird<br />
e<strong>in</strong>e gewisse Unschärfe beim Erkennen der Refra<strong>in</strong>-Abschnitte <strong>in</strong> Kauf genommen. Im<br />
gegebenen Kontext ist dies jedoch akzeptabel. Auch leicht verschobene Refra<strong>in</strong>-Stellen<br />
zweier <strong>Versionen</strong> e<strong>in</strong>es Songs müssen dennoch genug Übere<strong>in</strong>stimmung aufweisen, um<br />
als solche erkannt zu werden.<br />
E<strong>in</strong> größeres Problem ist jedoch bei Disco-<strong>Versionen</strong> unterschiedlicher Musikstücke zu<br />
erkennen. In derartigen <strong>Versionen</strong> werden oft zusätzlich oder an Stelle der Strophen<br />
Passagen e<strong>in</strong>gefügt, <strong>in</strong> denen Schlagwerke <strong>und</strong> elektronische Bässe dom<strong>in</strong>ieren. Diese<br />
Stellen s<strong>in</strong>d sowohl <strong>in</strong> sich als auch untere<strong>in</strong>ander sehr ähnlich <strong>und</strong> werden aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer herausragenden Präsenz meist fälschlicher Weise als Refra<strong>in</strong> gewertet. Um diese<br />
Fehler zu beseitigen, könnte weiterführend – <strong>in</strong> Anlehnung an [28] – versucht werden,<br />
Stimmen mit ger<strong>in</strong>ger Komplexität, wie sie <strong>in</strong> derartigen Rhythmus- bzw. Bass-Spuren<br />
vermutet werden kann, bei der Bestimmung des Refra<strong>in</strong>s auszuschließen.