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Automatische Erkennung von Cover-Versionen und Plagiaten in ...

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Klassifizierung 78<br />

4 Klassifizierung<br />

Nachdem beschrieben wurde, wie signifikante Features aus den Audio-Signalen extra-<br />

hiert werden können, gilt es nun, anhand dieser Merkmale zu entscheiden, ob e<strong>in</strong> Mu-<br />

sikstück e<strong>in</strong>e Version e<strong>in</strong>es anderen ist oder nicht. Im Rahmen der Mustererkennung<br />

bezeichnet man diesen Schritt als Klassifizierung – e<strong>in</strong>e Instanz wird genau e<strong>in</strong>er Klasse<br />

zugeordnet. Im gegebenen Kontext entspricht e<strong>in</strong> solcher Cluster e<strong>in</strong>em eigenständigen<br />

Song. Die perfekte Instanz e<strong>in</strong>er jeden Klasse ist somit die Orig<strong>in</strong>al-Interpretation –<br />

alle weiteren Instanzen s<strong>in</strong>d (<strong>Cover</strong>-)<strong>Versionen</strong>.<br />

In vielen Fällen kann e<strong>in</strong>e Instanz e<strong>in</strong>er bestimmten Klasse zugeordnet werden, <strong>in</strong>dem<br />

ihre Übere<strong>in</strong>stimmung mit allen möglichen berechnet <strong>und</strong> die ähnlichste ausgewählt<br />

wird. Diese Vorgehensweise ist hier nicht möglich, da die Anzahl der Klassen nach oben<br />

h<strong>in</strong> nicht s<strong>in</strong>nvoll beschränkt werden kann, auf jeden Fall aber enorm groß ist.<br />

Alle geeigneten Methoden der Klassifizierung laufen somit darauf h<strong>in</strong>aus, e<strong>in</strong> Maß für<br />

die Ähnlichkeit e<strong>in</strong>es Songs zu allen bisher bekannten Klassen zu f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> dann zu<br />

entscheiden, ob die aktuelle Instanz e<strong>in</strong>er <strong>von</strong> ihnen zuzurechnen ist, oder ob e<strong>in</strong> neuer<br />

Cluster gebildet werden soll. Für diese Entscheidung muss zusätzlich zur Ähnlichkeits-<br />

Metrik auch noch e<strong>in</strong> geeigneter Schwellwert gef<strong>und</strong>en werden.<br />

E<strong>in</strong> eigenes Forschungsgebiet befasst sich mit dem Ermitteln <strong>von</strong> Ähnlichkeiten zwi-<br />

schen Musikstücken (vgl. beispielsweise [37]). Die dort vorwiegend verwendeten Merk-<br />

male wie Klangfarbe oder Rhythmus s<strong>in</strong>d zur <strong>Cover</strong>-Versions-<strong>Erkennung</strong> wenig geeig-<br />

net, da sie wie <strong>in</strong> Kapitel 2.1 <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Version zur anderen variieren können. Weiters<br />

geht es nicht darum zu bestimmen, ob zwei Stücke ähnlich kl<strong>in</strong>gen, sondern ob die<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende Melodie die gleiche ist. Obwohl das Feld der Musik-Ähnlichkeit sehr<br />

naheliegend ist, s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Methoden (zur Klassifizierung) nur sehr bed<strong>in</strong>gt übertrag-<br />

bar.<br />

Auch bei Anwendung adaptierter Methoden zur Ermittlung des Übere<strong>in</strong>stimmungs-<br />

grads zweier Musikstücke bleibt die Frage offen, ab welchem Schwellwert sie als Version<br />

desselben Stücks e<strong>in</strong>zustufen s<strong>in</strong>d. Diese Frage ist nicht e<strong>in</strong>deutig beantwortbar <strong>und</strong> <strong>in</strong>s-<br />

besondere im H<strong>in</strong>blick auf Copyright- <strong>und</strong> Plagiats-Aspekte e<strong>in</strong> Streitpunkt. Geht man

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