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Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

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2. Einleitung, Fragestellung und Her<strong>an</strong>gehensweise<br />

2.1. Die Diskussion über den<br />

<strong>wissenschaftliche</strong>n Nachwuchs<br />

2.1.1. Kleiner Zitatespiegel zum Hintergrund<br />

der Diskussion<br />

„,Wie soll es weitergehen?’ – diese Frage müssen sich<br />

die Universitäten in Deutschl<strong>an</strong>d heute stärker denn<br />

je auch im Bereich einer ihrer Kernaufgaben, der<br />

Ausbildung von <strong>wissenschaftliche</strong>m Nachwuchs,<br />

stellen.“<br />

Margret Winterm<strong>an</strong>tel, Präsidentin der Hochschul-<br />

rektorenkonferenz. Begrüßung zur HRK-Tagung<br />

„Quo vadis Promotion? Doktor<strong>an</strong>denausbildung im<br />

Spiegel internationaler Erfahrungen“. In: Beiträge zur<br />

Hochschulpolitik 7/2007: 6<br />

„Hoch motiviert und qualifiziert, aber unterbezahlt –<br />

so sieht die Situation vieler Nachwuchswissen-<br />

schaftler/-innen <strong>an</strong> <strong>deutschen</strong> Universitäten aus. Seit<br />

Jahren erlauben immer weniger Arbeitsverhältnisse<br />

noch eine sichere Karrierepl<strong>an</strong>ung. Befristete und<br />

schlecht bezahlte Stellen sind vielmehr die Regel.“<br />

Maximili<strong>an</strong> Grosser; Prekäre Lage. Immer mehr<br />

Akademiker/-innen können von ihren Hochschul-<br />

stellen nicht leben. Anmerkungen zur Tagung des<br />

Bundes demokratischer Wissenschaftler/-innen und<br />

Wissenschaftler/-innen zur Prekarisierung wissen-<br />

schaftlicher Arbeitsverhältnisse in Leipzig. In: campus<br />

& karriere; dradio.de vom 11.1.2008<br />

„Wir brauchen in Deutschl<strong>an</strong>d ein attraktives und<br />

konkurrenzfähiges Wissenschaftssystem. Die Voraus-<br />

setzung dafür ist die bestmögliche Förderung des<br />

<strong>wissenschaftliche</strong>n Nachwuchses. Das bedeutet<br />

auch, Lösungen zu finden, wie wir dem wissen-<br />

schaftlichen Nachwuchs mit berechenbaren Karriere-<br />

wegen frühzeitig attraktive Perspektiven in Wissen-<br />

schaft und Forschung bieten können.“<br />

Petra Maria Jung. Leiterin des Referats Wissen-<br />

schaftlicher Nachwuchs, <strong>wissenschaftliche</strong> Weiter-<br />

bildung im Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF). Geleitwort zu der vom BMBF<br />

geförderten Publikation von Steph<strong>an</strong> Klecha und<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Krumbein (Hg.): Die Beschäftigungssitua-<br />

tion von <strong>wissenschaftliche</strong>m Nachwuchs (2008): 8<br />

„Wir freuen uns, dass sich in letzter Zeit vieles in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d bewegt. Nichtsdestotrotz sehen wir<br />

weiterhin großen H<strong>an</strong>dlungsbedarf. … Leider aber<br />

scheitert eine Rückkehr (nach Deutschl<strong>an</strong>d; d. V.) oft<br />

dar<strong>an</strong>, dass das deutsche System keine l<strong>an</strong>gfristige<br />

Karriereperspektiven und nicht die individuellen<br />

Freiheiten bietet, die in Nordamerika wesentlich zu<br />

unserer Entfaltung beitragen.“<br />

Ansprache von Conny Davidson (Assist<strong>an</strong>t Professor<br />

<strong>an</strong> der University of Calgary) und Tobias Schulze-<br />

Cleven (Doctoral C<strong>an</strong>didate <strong>an</strong> der University of<br />

California) bei Bundespräsident Horst Köhler <strong>an</strong>-<br />

lässlich der Wissenschaftskonferenz der Germ<strong>an</strong><br />

Scholars Org<strong>an</strong>ization am 19./20. April 2007<br />

„In den letzten beiden Jahren haben zwei meiner<br />

ohnehin wenigen Doktor<strong>an</strong>den ihr Dissertations-<br />

vorhaben aufgegeben, weil sie in fachfremde<br />

Positionen in der Wirtschaft gewechselt sind. Zwei<br />

weitere haben mitgeteilt, ihr Forschungsprojekt nicht<br />

weiter verfolgen zu können, weil ihre berufliche<br />

Tätigkeit das nicht erlauben würde. Alle vier besitzen<br />

das Potential für eine akademische Laufbahn; in allen<br />

vier Fällen: Gut für die (ehemaligen) Doktor<strong>an</strong>den,<br />

schlecht für die Wissenschaft.<br />

Für die Wissenschaft prekärer noch ein <strong>an</strong>derer, ak-<br />

tueller Fall: Eine Absolventin mit einem Prädikats-<br />

examen …, sechssprachig, 24 Jahre alt, eben mit<br />

dem Exposé ihres Stipendien<strong>an</strong>trages für eine<br />

Dissertation beschäftigt, hat einen Zweijahresvertrag<br />

bei der Lokalredaktion eines dem ‚Unterschichten-<br />

fernsehen’ <strong>an</strong>gehörigen privaten Sender erhalten,<br />

wo sie 1.900 € netto verdient und die Aussicht auf<br />

eine Dauerbeschäftigung erhält. Wird sie es ver<strong>an</strong>t-<br />

worten können, im Falle, dass diese Arbeit ihr die<br />

Fertigstellung des Forschungsförderungs<strong>an</strong>trages<br />

ermöglicht und dieser bewilligt werden sollte, <strong>an</strong> die<br />

Universität zurückzukehren, um mit einem ca. 50<br />

Prozent ihres vorherigen Gehaltes entsprechenden<br />

Stipendium <strong>an</strong> einer akademischen Laufbahn ohne<br />

feste Aussicht auf Dauerbeschäftigung zu arbeiten?<br />

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