Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin
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• Was k<strong>an</strong>n get<strong>an</strong> werden zur Vorbereitung<br />
auf Perspektiven außerhalb der Hochschule?<br />
Welche Informationen und Hilfestellungen<br />
könnten auch von der Gewerkschaft kom-<br />
men, wenn diese nicht von der Hochschule<br />
z.B. in einem Career Service für Promo-<br />
vierende (Grühn/Hecht/Schmidt 2008) <strong>an</strong>ge-<br />
boten werden?<br />
9. Forschung über Promovierende inten-<br />
sivieren und bisl<strong>an</strong>g wenig erforschte<br />
Problemfelder fokussieren, z.B. eine<br />
Absolventenstudie von Promovierenden:<br />
„Zehn Jahre d<strong>an</strong>ach“ oder: „Abbruch-<br />
gründe und -ursachen“.<br />
Es gibt erheblich Informationslücken über den<br />
beruflichen Verbleib von Promovierenden.<br />
ver.di könnte <strong>an</strong>regen, über 20 Jahre nach der<br />
einschlägigen Studie von Michael Bochow und<br />
H<strong>an</strong>s Joas in einer neuen follow-up Studie der<br />
Frage nach zu gehen, was aus Promovierten<br />
zehn Jahre nach Abschluss der Promotion<br />
beruflich geworden ist, und wie sie im Rück-<br />
blick ihrer Berufslaufbahn die Promotion ein-<br />
schätzen. Bisl<strong>an</strong>g weitgehend unerforscht ist<br />
auch der Brennpunkt des Promotionsabbruchs.<br />
Zwar liegen einige qu<strong>an</strong>titative Daten und<br />
Einschätzungen hierzu vor – jedoch ist das indi-<br />
viduelle Erleben und die Entwicklung der<br />
Abbruchentscheidung und deren (ggf. rückwir-<br />
kende Bewertung) bisl<strong>an</strong>g kaum in den Blick<br />
von Forschungsarbeiten genommen worden.<br />
Um hier wirksame Präventionsprogramme zu<br />
entwickeln, ist eine verstärkte Forschungs-<br />
aktivität notwendig, die auch von gewerk-<br />
schaftlicher Seite eingefordert und mit geför-<br />
dert werden könnte.<br />
10. Modellprojekte gemeinsam mit der<br />
Zielgruppe entwickeln!<br />
Die Arbeitsplätze <strong>an</strong> den Hochschulen sind aus<br />
der Sicht der Nachwuchswissenschaftler/-innen<br />
in wesentlichen Punkten <strong>an</strong>ders als normale<br />
Arbeitsplätze. Zudem ist eine starke Binnen-<br />
differenzierung zu beachten: zwischen Fächer-<br />
gruppen, Promotionsformaten bis hin zu<br />
Unterschieden auf der g<strong>an</strong>z individuellen<br />
Ebene. Auch die Hochschulen selbst haben<br />
noch nicht das Patentrezept gefunden, um die<br />
notwendigen Unterstützungs<strong>an</strong>gebote für die<br />
verschiedenen Zielgruppen zu entwickeln, und<br />
m<strong>an</strong>ch ein am Reißbrett entwickeltes Konzept<br />
trifft nicht die Interessen derjenigen, für die es<br />
gedacht ist. Ein Weg aus dieser Schwierigkeit<br />
könnte sein, in den einzelnen Hochschulen, in<br />
Initiative der Gewerkschaften oder Personalräte<br />
Arbeitsgruppen mit Promovierenden aus ver-<br />
schiedenen Fächergruppen einzurichten und<br />
evtl. für verschiedene Fachgruppen (Natur-,<br />
Ingenieur-, Geisteswissenschaftler) unterschied-<br />
liche Modellprojekte zu entwickeln, wie<br />
Promovierende <strong>an</strong>gesprochen werden können,<br />
welche Unterstützung sie sich erhoffen wür-<br />
den, welche gewerkschaftliche Forderungen sie<br />
gerne gestellt wüssten. So könnte z.B. im<br />
Rahmen von alternativen Stammtischen in<br />
Zusammenarbeit mit Experten von den Promo-<br />
vierenden selbst ein speziell <strong>an</strong> ihren Bedürf-<br />
nissen ausgerichtetes eigenes Fortbildungs-<br />
und Unterstützungsprogramm entwickelt wer-<br />
den, der ver.di Career Service für Promo-<br />
vierende.<br />
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