Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin
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B i l d u n g , W i s s e n s c h a f t u n d F o r s c h u n g<br />
Zuarbeiten für den Lehrstuhl bzw. dessen<br />
Inhaber einerseits und der zeitlichen und inhalt-<br />
lichen Anforderung <strong>an</strong> die eigene Promotion<br />
und für Fort- und Weiterbildungsaktivitäten<br />
<strong>an</strong>dererseits zu finden? Hier könnten Anre-<br />
gungen entwickelt und gegeben werden, wie<br />
feste Regelungen gefunden, vereinbart und<br />
eingehalten werden können (z.B. nicht recht-<br />
lich, aber moralisch und inhaltlich bindende<br />
Promotionsverträge). Eventuell können auch<br />
Seminare <strong>an</strong>geboten werden, in denen die<br />
Promovierenden Kompetenzen erwerben kön-<br />
nen, sich selbst gegenüber unberechtigten<br />
Ansprüchen der Vorgesetzten zu behaupten<br />
oder mit problematischen Situationen umzuge-<br />
hen, bevor diese tatsächlich eintreten. Kontra-<br />
produktiv erscheinen demgegenüber starre, für<br />
alle verbindliche Regelungen wie du darfst nur<br />
zwei Stunden die Woche lehren, weil viele<br />
gerne zusätzliche Lehrver<strong>an</strong>staltungen <strong>an</strong>bie-<br />
ten und sich aus diesen eventuell auch An-<br />
regungen für ihre Promotion versprechen.<br />
Eine weitere Möglichkeit wäre in diesem<br />
Kontext ein kleines Projekt, das die in Zeit-<br />
schriften und im Internet erscheinenden<br />
Stellenbeschreibungen auswertet und dies mit<br />
der Realität vergleicht (Stellenbeschreibung<br />
reine Prosa ohne Bezug zur Realität?).<br />
7. Auf Lücken im Fort- und Weiter-<br />
bildungs<strong>an</strong>gebot hinweisen, Entwicklung<br />
entsprechender Angebote <strong>an</strong>mahnen und<br />
eventuelle eigene Angebote unterbreiten.<br />
Neben den Einstiegshilfen und Unterstützung<br />
bei der Promotion fehlt es <strong>an</strong> einschlägigen<br />
Angeboten zur Fort- und Weiterbildung z.B. in<br />
den Bereichen Hochschuldidaktik sowie<br />
M<strong>an</strong>agement der eigenen Arbeit, Forschung<br />
und persönlichen beruflichen Entwicklung. Hier<br />
sollte mit den Betroffenen selbst ggf. ein<br />
Angebot entwickelt werden (s.u.). Insbe-<br />
sondere die Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit dem eige-<br />
nen Arbeitsplatz Hochschule und mit alternati-<br />
ven Karrierewegen incl. dem Pl<strong>an</strong> B für einen<br />
möglichen rechtzeitigen und geordneten<br />
Ausstieg aus der Wissenschaft scheinen hier<br />
Zehn Empfehlungen<br />
erhebliche Potenziale zu bieten, die bisl<strong>an</strong>g von<br />
den Hochschulen nur sehr spärlich genutzt<br />
werden.<br />
8. Vorbereitung auf die Zeit nach der<br />
Promotionsphase und ggf. nach der<br />
Hochschule. Career Service für<br />
Promovierende!<br />
Unterstützungs<strong>an</strong>gebote für Promovierende<br />
müssen primär auf die erfolgreiche Bewäl-<br />
tigung der Promotionsphase und der in dieser<br />
Zeit <strong>an</strong>fallenden Arbeitsaufgaben in der<br />
Hochschule gerichtet sein. D<strong>an</strong>eben ist auch die<br />
bewusste und aktive Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit<br />
möglichen Karrierewegen, mit Optionen und<br />
möglichen Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren zu<br />
unterstützen. Diese Orientierung bildet sich bei<br />
vielen erst spät heraus, wenn es vielleicht<br />
bereits zu spät ist, um Alternativen zu entwi-<br />
ckeln oder drohenden Misserfolgen oder<br />
Konflikten entgegenzuwirken. Seminar- und<br />
Beratungs<strong>an</strong>gebote sowie die Arbeit von<br />
Career Services für Promovierende könnten fol-<br />
gende Themen adressieren:<br />
• Was bedeutet es, Wissenschaft als Beruf<br />
<strong>an</strong>zustreben und sich auf das Risiko eine<br />
Hochschullehrelaufbahn einzulassen? Was<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> individuell tun, um die Pl<strong>an</strong>barkeit<br />
der eigenen Karriere innerhalb der Hoch-<br />
schulen zu erhöhen und was muss vom<br />
Hochschulsystem dazu get<strong>an</strong> werden (Post-<br />
Doc-Stellen und Tenure Track)?<br />
• Welche alternativen Berufswege gibt es am<br />
Arbeitsplatz Hochschule zwischen Professur<br />
und Verlassen des Hochschulsystems für die<br />
90 Prozent, die die Professur nicht erreichen<br />
werden oder dies nicht <strong>an</strong>streben. Wie l<strong>an</strong>ge<br />
mit welchen Folgen k<strong>an</strong>n ich befristete<br />
Verträge <strong>an</strong> den Hochschulen <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>derrei-<br />
hen (Befristung als Brennpunkt)?<br />
• Welche Alternativen existieren ev. auch<br />
außerhalb des Kernwissenschaftsbereichs,<br />
aber jenseits der äußerst selten <strong>an</strong>gestrebten<br />
Verwaltungslaufbahn z.B. in den neuen<br />
Hochschulprofessionen zwischen Wissen-<br />
schaft und Administration (vgl. Klumpp/<br />
Teichler 2006)?