23.10.2013 Aufrufe

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

74<br />

B i l d u n g , W i s s e n s c h a f t u n d F o r s c h u n g<br />

Zuarbeiten für den Lehrstuhl bzw. dessen<br />

Inhaber einerseits und der zeitlichen und inhalt-<br />

lichen Anforderung <strong>an</strong> die eigene Promotion<br />

und für Fort- und Weiterbildungsaktivitäten<br />

<strong>an</strong>dererseits zu finden? Hier könnten Anre-<br />

gungen entwickelt und gegeben werden, wie<br />

feste Regelungen gefunden, vereinbart und<br />

eingehalten werden können (z.B. nicht recht-<br />

lich, aber moralisch und inhaltlich bindende<br />

Promotionsverträge). Eventuell können auch<br />

Seminare <strong>an</strong>geboten werden, in denen die<br />

Promovierenden Kompetenzen erwerben kön-<br />

nen, sich selbst gegenüber unberechtigten<br />

Ansprüchen der Vorgesetzten zu behaupten<br />

oder mit problematischen Situationen umzuge-<br />

hen, bevor diese tatsächlich eintreten. Kontra-<br />

produktiv erscheinen demgegenüber starre, für<br />

alle verbindliche Regelungen wie du darfst nur<br />

zwei Stunden die Woche lehren, weil viele<br />

gerne zusätzliche Lehrver<strong>an</strong>staltungen <strong>an</strong>bie-<br />

ten und sich aus diesen eventuell auch An-<br />

regungen für ihre Promotion versprechen.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre in diesem<br />

Kontext ein kleines Projekt, das die in Zeit-<br />

schriften und im Internet erscheinenden<br />

Stellenbeschreibungen auswertet und dies mit<br />

der Realität vergleicht (Stellenbeschreibung<br />

reine Prosa ohne Bezug zur Realität?).<br />

7. Auf Lücken im Fort- und Weiter-<br />

bildungs<strong>an</strong>gebot hinweisen, Entwicklung<br />

entsprechender Angebote <strong>an</strong>mahnen und<br />

eventuelle eigene Angebote unterbreiten.<br />

Neben den Einstiegshilfen und Unterstützung<br />

bei der Promotion fehlt es <strong>an</strong> einschlägigen<br />

Angeboten zur Fort- und Weiterbildung z.B. in<br />

den Bereichen Hochschuldidaktik sowie<br />

M<strong>an</strong>agement der eigenen Arbeit, Forschung<br />

und persönlichen beruflichen Entwicklung. Hier<br />

sollte mit den Betroffenen selbst ggf. ein<br />

Angebot entwickelt werden (s.u.). Insbe-<br />

sondere die Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit dem eige-<br />

nen Arbeitsplatz Hochschule und mit alternati-<br />

ven Karrierewegen incl. dem Pl<strong>an</strong> B für einen<br />

möglichen rechtzeitigen und geordneten<br />

Ausstieg aus der Wissenschaft scheinen hier<br />

Zehn Empfehlungen<br />

erhebliche Potenziale zu bieten, die bisl<strong>an</strong>g von<br />

den Hochschulen nur sehr spärlich genutzt<br />

werden.<br />

8. Vorbereitung auf die Zeit nach der<br />

Promotionsphase und ggf. nach der<br />

Hochschule. Career Service für<br />

Promovierende!<br />

Unterstützungs<strong>an</strong>gebote für Promovierende<br />

müssen primär auf die erfolgreiche Bewäl-<br />

tigung der Promotionsphase und der in dieser<br />

Zeit <strong>an</strong>fallenden Arbeitsaufgaben in der<br />

Hochschule gerichtet sein. D<strong>an</strong>eben ist auch die<br />

bewusste und aktive Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit<br />

möglichen Karrierewegen, mit Optionen und<br />

möglichen Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren zu<br />

unterstützen. Diese Orientierung bildet sich bei<br />

vielen erst spät heraus, wenn es vielleicht<br />

bereits zu spät ist, um Alternativen zu entwi-<br />

ckeln oder drohenden Misserfolgen oder<br />

Konflikten entgegenzuwirken. Seminar- und<br />

Beratungs<strong>an</strong>gebote sowie die Arbeit von<br />

Career Services für Promovierende könnten fol-<br />

gende Themen adressieren:<br />

• Was bedeutet es, Wissenschaft als Beruf<br />

<strong>an</strong>zustreben und sich auf das Risiko eine<br />

Hochschullehrelaufbahn einzulassen? Was<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> individuell tun, um die Pl<strong>an</strong>barkeit<br />

der eigenen Karriere innerhalb der Hoch-<br />

schulen zu erhöhen und was muss vom<br />

Hochschulsystem dazu get<strong>an</strong> werden (Post-<br />

Doc-Stellen und Tenure Track)?<br />

• Welche alternativen Berufswege gibt es am<br />

Arbeitsplatz Hochschule zwischen Professur<br />

und Verlassen des Hochschulsystems für die<br />

90 Prozent, die die Professur nicht erreichen<br />

werden oder dies nicht <strong>an</strong>streben. Wie l<strong>an</strong>ge<br />

mit welchen Folgen k<strong>an</strong>n ich befristete<br />

Verträge <strong>an</strong> den Hochschulen <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>derrei-<br />

hen (Befristung als Brennpunkt)?<br />

• Welche Alternativen existieren ev. auch<br />

außerhalb des Kernwissenschaftsbereichs,<br />

aber jenseits der äußerst selten <strong>an</strong>gestrebten<br />

Verwaltungslaufbahn z.B. in den neuen<br />

Hochschulprofessionen zwischen Wissen-<br />

schaft und Administration (vgl. Klumpp/<br />

Teichler 2006)?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!