Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin
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3. Als Einstieg in die gewerkschaftliche<br />
Arbeit mit und für Promovierende bieten<br />
sich Informations-, Betreuungs- sowie<br />
Unterstützungs- und Vernetzungs-<br />
<strong>an</strong>gebote <strong>an</strong>.<br />
Am Klagen oder <strong>an</strong> Radikalforderungen orien-<br />
tierte Gewerkschaftsstammtische, <strong>an</strong> denen<br />
sich <strong>an</strong>gesichts fehlenden Prekaritätsempfin-<br />
dens nur eine Minderheit beteiligen würden,<br />
erscheinen als Einstieg nicht geeignet. An-<br />
satzpunkt gewerkschaftlicher Aktivitäten könn-<br />
ten hingegen u.a. Vernetzungs<strong>an</strong>gebote, z.B.<br />
ein Gesprächskreis Promotion und wissen-<br />
schaftlicher Nachwuchs sein. Sinnvoll scheint<br />
es, hierzu einschlägige Referenten einzubezie-<br />
hen, z.B. zu folgenden Themen: Wege durchs<br />
Dickicht der Promotion? – Wo drückt der<br />
Schuh? – <strong>Der</strong> Arbeitsplatz Hochschule? – Wie<br />
pl<strong>an</strong>e ich meine Zukunft?<br />
4. Fokus: Gestaltung der Einstiegsphase.<br />
Die ersten Wochen und Monate am<br />
„Arbeitsplatz Hochschule“ nutzen, um<br />
Kontakt aufzunehmen.<br />
Das Interesse der Promovierenden <strong>an</strong> der Arbeit<br />
der Gewerkschaften und Personalräte ist prinzi-<br />
piell groß, aber das Zeitfenster für eine<br />
Kontaktaufnahme ist klein. Die meisten<br />
Promovierenden – rund 90 Prozent – verlassen<br />
die Hochschule spätestens kurze Zeit nach<br />
Abschluss der Promotion, haben also eine<br />
Verweildauer von zwei bis sechs Jahren <strong>an</strong> der<br />
Hochschule. Um die Gewerkschaften und<br />
Personalräte als kompetente Ansprechpartner<br />
kennen zu lernen, ist die Einstiegsphase der<br />
günstigste Zeitpunkt: Wer in dieser Phase<br />
erfährt, dass die gewerkschaftlichen Angebote<br />
verfügbar und hilfreich sind, wird bei Bedarf am<br />
ehesten auf sie zurückkommen oder sich sogar<br />
persönlich engagieren.<br />
5. Nicht auf Eintritte warten, sondern aktiv<br />
auf die Promovierenden zugehen.<br />
Sichtbarwerden durch aktive Informa-<br />
tionspolitik. Unterstützungs<strong>an</strong>gebote für<br />
Promovierende fordern und bereitstellen.<br />
Aktive Informationspolitik mit Themen,<br />
die die Promovierenden beschäftigen.<br />
Erstellung einer Informationsbroschüre<br />
„<strong>Der</strong> Arbeitsplatz Hochschule für<br />
Neueinsteiger“.<br />
Eine solche Broschüre könnte zum Zeitpunkt<br />
der Einstellung überreicht werden. Sie sollte<br />
Angebote und Hilfestellungen enthalten bzw.<br />
auf solche hinweisen, die auf freiwilliger Basis<br />
genutzt werden können und dazu dienen,<br />
möglichst früh Klarheit über das Arbeitsfeld<br />
Hochschule zu gewinnen und Austausch-<br />
möglichkeiten über die Arbeit in der Hoch-<br />
schule und <strong>an</strong> der Promotion zu schaffen. Bei<br />
jedem Angebot <strong>an</strong> die Promovierenden muss<br />
für diese allerdings <strong>an</strong>gesichts der knappen<br />
Zeit ein individueller Nutzen erkennbar sein:<br />
Verspricht ein Angebot interess<strong>an</strong>te Diskus-<br />
sionsmöglichkeiten, Unterstützung für die<br />
Promotion oder die Gelegenheit zu einem ver-<br />
traulichen Austausch über heikle Themen,<br />
besteht eine größere Ch<strong>an</strong>ce, dass es von den<br />
Promovierenden genutzt wird, als ein Angebot,<br />
bei dem ein direkter Nutzen nicht erkennbar ist.<br />
6. Verbesserung der Betreuung der<br />
Promovierenden. Genug Zeit für die<br />
Promotion?<br />
Es sollte mehr Unterstützung für die Lösung<br />
von Problemen während der Promotion gefor-<br />
dert, aber nicht alles <strong>an</strong> den gegenwärtigen<br />
Promotions- und Beschäftigungsbedingungen<br />
problematisiert werden, denn bei einem Drittel<br />
bis zur Hälfte der Betroffenen läuft das meiste<br />
oder sogar fast alles recht gut. Natürlich ist vie-<br />
les optimierbar. Es geht darum, diese Vorteile<br />
auch den Anderen zugute kommen zu lassen<br />
und die Defizite, die alle betreffen – insbeson-<br />
dere und m<strong>an</strong>gelnde Einstiegshilfen – <strong>an</strong>zu-<br />
gehen.<br />
Die zentrale Frage ist, wie k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> dem wis-<br />
senschaftlichen Nachwuchs dabei behilflich<br />
sein, einen vernünftigen Ausgleich zwischen<br />
den mit der Stelle einhergehenden Verwal-<br />
tungs-, Lehr- und Forschungsaufgaben und<br />
Zehn Empfehlungen 73