Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin
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B i l d u n g , W i s s e n s c h a f t u n d F o r s c h u n g<br />
(1) Mehr Informationen über die<br />
Hochschularbeit der Gewerkschaften:<br />
„Ist mir nicht bek<strong>an</strong>nt, dass diese existiert.“<br />
„Habe keine Ahnung, was die eigentlich genau<br />
machen – kurze prägn<strong>an</strong>te Rund(e)mails <strong>an</strong><br />
Beschäftigte wären schön, um über moment<strong>an</strong>e<br />
Tätigkeiten zu informieren.“<br />
„Bis jetzt habe ich nichts wahrgenommen,<br />
daher müsste ich zuerst die Arbeit der<br />
Gewerkschaften überhaupt kennen lernen.“<br />
„Die Gewerkschaften nehme ich <strong>an</strong> meiner<br />
Hochschule gar nicht wahr. Sollte es also tat-<br />
sächlich ein Engagement geben, wäre eine<br />
Zusammenarbeit und Informationspolitik<br />
wünschenswert.“<br />
(2) Kritik am Gewerkschaftsapparat<br />
„Ich habe das Gefühl, dass die Gewerkschaften<br />
oftmals das leben, was sie <strong>an</strong>derswo <strong>an</strong>pr<strong>an</strong>-<br />
gern: hohe M<strong>an</strong>agergehälter, starres Beharren<br />
auf Prinzipien, teilweise Ausnutzen der eigenen<br />
Mitarbeiter, Auslagerungen <strong>an</strong> Fremdfirmen. Die<br />
Gehaltsforderungen sind meiner Meinung nach<br />
oft überzogen.“<br />
„Dass deren Chefs moralisch integer agieren.<br />
Saubere Argumentationsweise (ohne<br />
Totschlagargumente wie der Ruf nach „Sozialer<br />
Gerechtigkeit“). Keine Phrasendrescherei/<br />
Kampfgetöse/Den-Dicken-Max-Markieren (auch<br />
nicht ausnahmsweise oder weil es die<br />
Arbeitgeber auch machen oder weil es dazu<br />
gehört).“<br />
„Kritik: Klüngel und ideologische<br />
Interessenpolitik.“<br />
„Pöbelhaftes Auftreten, un<strong>an</strong>gemessene<br />
Forderungen, streikwütig.“<br />
(3) Interessenvertretung auch für<br />
Wissenschaftler/-innen<br />
„Gewerkschaften <strong>an</strong> der Uni kümmern sich um<br />
unbefristet Beschäftigte, sprich: Vor allem um<br />
das nicht<strong>wissenschaftliche</strong> Personal. An befristet<br />
Beschäftigten zeigen sie wenig Interesse. Ver-<br />
mutlich, da diese bei der nächsten Wahl größ-<br />
tenteils schon wieder weg sind. Entsprechend<br />
sind die ausgeh<strong>an</strong>delten Tarife oft massiv zu<br />
Lasten der <strong>wissenschaftliche</strong>n Beschäftigen.“<br />
„Besitzst<strong>an</strong>dswahrer für Dauerbeschäftigte in<br />
der Verwaltung. Die eigentliche Aufgabe der<br />
Hochschulen (Forschung und Lehre) wird aber<br />
von g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deren Berufsgruppen maßgeblich<br />
getragen!“<br />
„Die Gewerkschaft kümmert sich nur um<br />
Fest<strong>an</strong>gestellte – ich fühle mich in keiner Weise<br />
durch ver.di vertreten, die üble Tarifverträge für<br />
befristete Nachwuchswissenschaftler aus-<br />
h<strong>an</strong>deln.“<br />
(4) Änderungswunsche bzgl. des<br />
Arbeitsvertrages und der Arbeitszeit<br />
„Die Gegebenheiten, .eine halbe Stelle bedeutet<br />
ja oft für eine volle arbeiten’ nicht einfach hin-<br />
zunehmen.“<br />
„Bessere Tarife, bessere Arbeitszeiten,<br />
Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes besser nach-<br />
prüfen und durchsetzen.“<br />
„Da mein Vorgesetzter und mein fachlicher<br />
Betreuer die gleiche Person sind, k<strong>an</strong>n er sämt-<br />
liche arbeitszeitrechtliche Regelungen außer<br />
Kraft setzen „<strong>wissenschaftliche</strong>r<br />
Notwendigkeit“.“<br />
„Die Gewerkschaften vertreten oft ein „klassi-<br />
sches Familien- und Arbeitsbild“. Z. B. weniger<br />
Arbeit (35h Woche) ist besser. Wenn mir meine<br />
Arbeit Spaß macht, will ich aber u. U. auch 55h<br />
für den Projekterfolg arbeiten dürfen. Ich denke<br />
solche Dinge k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> am Besten innerbetrieb-<br />
lich regeln (Betriebsrat finde ich sinnvoll) aber<br />
nicht durch Gewerkschaften von außen…<br />
„Diese halben Stellen sind eine Zumutung, da<br />
wäre eine Kampagne gut.“<br />
(5) Kritik am geltenden Tarifvertrag<br />
„Die Ersetzung des BAT durch den TVöD ist ein<br />
Armutszeugnis der gewerkschaftlichen Arbeit<br />
<strong>an</strong> der Hochschule gewesen.“<br />
Gewerkschaften und Personalrat im Urteil der Nachwuchswissenschaftler/-innen<br />
„Die klammheimliche Zustimmung zu den<br />
neuen TV-Verträgen ist im Hochschulbereich ein<br />
Sk<strong>an</strong>dal, da es nur Einsparpotenziale für die<br />
Hochschulen brachte, während der <strong>Mittelbau</strong><br />
zum Job-Hopping gezwungen wurde und reale<br />
Einkommensverluste, die sich im Vergleich zum<br />
alten BAT massiv auf das Lebenseinkommen<br />
negativ auswirken, hinnehmen musste.“<br />
„Beschissener TVL bzw. TVöD haben für mich<br />
mehrere hundert Euro monatlich Verlust<br />
bedeutet (Familienvater mit Kind), da ich nach