Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin
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B i l d u n g , W i s s e n s c h a f t u n d F o r s c h u n g<br />
D<strong>an</strong>eben gibt es einige ausgewogene Fach-<br />
richtungen, die nur leichte Vorlieben erkennen las-<br />
sen: Hum<strong>an</strong>medizin (NG: 57 Prozent, G: 43 Prozent),<br />
Informatik (NG: 56 Prozent. G: 44 Prozent),<br />
Mathematik (NG: 55 Prozent, G: 45 Prozent) und den<br />
Wirtschaftsingenieuren (NG: 50 Prozent, G: 50<br />
Prozent) – von den Theologen, Architekten, Künst-<br />
lern und Pl<strong>an</strong>ungswissenschaftlern lassen sich wegen<br />
ihrer geringen Fallzahlen keine Aussagen machen.<br />
Diese differenzierende Betrachtungsweise soll jedoch<br />
die Gewerkschaften und die Personalräte nicht dazu<br />
verführen, sich nur um die Nachwuchswissenschaft-<br />
ler/-innen in den gewerkschaftlich interessierten oder<br />
ausgewogenen Fachrichtungen zu kümmern – be-<br />
dingt durch die absolute Größe belegen die eigent-<br />
lich relativ gewerkschaftsfernen Biologen, Chemiker<br />
und Pharmazeuten sowohl prozentual (18 Prozent)<br />
als auch absolut (59 Personen) den ersten Platz bei<br />
den gewerkschaftlich Interessierten in unserer Studie.<br />
Bei den objektiven beruflichen Situationsbeschrei-<br />
bungen finden wir wenige Unterschiede zwischen<br />
den beiden Gruppen.<br />
Fast ein Drittel der gewerkschaftlich Interessierten<br />
(30 Prozent) sind Promotionsstudenten/-innen, die<br />
über keinen Arbeitsvertrag mit der Hochschule ver-<br />
fügen, sondern als Promotionsstipendiaten, extern<br />
Promovierende oder im Rahmen eines Graduierten-<br />
kollegs ihren „Doktor bauen“ (Frage D 7). Sie besit-<br />
zen formal nur einen Studentenstatus und können<br />
offiziell nicht vom Personalrat vertreten werden,<br />
zuständig für ihre Interessen und <strong>an</strong>sprechbar für sie<br />
sind lediglich die Allgemeinen Studierenden-<br />
ausschüsse (Asten) und die studentischen Gremien-<br />
vertreter der Hochschulen. Beziehen sie kein<br />
Stipendium oder k<strong>an</strong>n ihr Lebenspartner bzw. die<br />
Eltern sie nicht fin<strong>an</strong>ziell unterstützen müssen, sie<br />
sich durch eigene Arbeit außerhalb der Hochschule<br />
ihr Einkommen sichern. Bei den gewerkschaftlich<br />
nicht Interessierten trifft dies nur auf jeden fünften zu<br />
(22 Prozent).<br />
Bei den Promovierenden mit Arbeitsvertrag verteilen<br />
sich die Vertreter beider Gruppen gleichmäßig mit<br />
33 Prozent auf die Qualifizierungsstellen (Haushalts/<br />
Hochschulstelle, G: 32 Prozent, NG: 33 Prozent), aber<br />
bei den Stellen in den Drittmittel-/Forschungsprojek-<br />
ten dominieren die nicht Interessierten (G: 38<br />
Prozent, NG: 45 Prozent).<br />
Für das Beschäftigungsverhältnis bzw. der Promo-<br />
tionsfin<strong>an</strong>zierung lässt sich festhalten, dass sich die<br />
berufliche Situation der gewerkschaftlich Interes-<br />
sierten und nicht Interessierten weitgehend gleicht.<br />
Nennenswerte inhaltliche Unterschiede zeigen sich<br />
lediglich bei den „Drittmittelforschern“ (G: 38<br />
Prozent, NG: 45 Prozent), den reinen Promotions-<br />
studenten, die keiner reglementierten beruflichen<br />
Arbeit nachgehen (G: 30 Prozent, NG: 22 Prozent)<br />
und der kleinen Teilgruppe mit festem Anstellungs-<br />
verhältnis außerhalb der Hochschule (G: 2 Prozent,<br />
NG: 5 Prozent).<br />
Jetzt wollen wir bei den beiden Gruppen noch nach<br />
den objektiven beruflichen Merkmalen fahnden, die<br />
sich auf die konkrete Arbeit in der Lehre und zur<br />
Promotion beziehen.<br />
Keine Lehrverpflichtung haben 30 Prozent der<br />
gewerkschaftlich Interessierten und 32 Prozent der<br />
nicht Interessierten – hier bestehen also auf der for-<br />
malen arbeitsvertraglichen Ebene faktisch keine<br />
Differenzen (Frage C2).<br />
Leichte Unterschiede gibt es bei der Frage (D 4) nach<br />
dem Ort der Promotion und der derzeitigen<br />
Arbeitsstelle: Immerhin 11 Prozent der Interessierten,<br />
aber nur 6 Prozent der nicht Interessierten promo-<br />
vierten oder promovieren <strong>an</strong> einer <strong>an</strong>deren Uni-<br />
versität als der, <strong>an</strong> der sie ihre derzeitige Arbeitsstelle<br />
haben.<br />
Gewerkschaften und Personalrat im Urteil der Nachwuchswissenschaftler/-innen<br />
Bei ihrer Promotion werden die Gruppen etwas<br />
unterschiedlich betreut (Frage D 5): Während 63<br />
Prozent der nicht Interessierten nur einen einzigen<br />
Betreuer <strong>an</strong>geben (G: 54 Prozent), können sich die<br />
gewerkschaftlich Interessierten zu 41 Prozent über<br />
einen Hauptbetreuer und weitere unterstützende<br />
Betreuer freuen (NG: 32 Prozent). Die durchschnittli-<br />
che Anzahl der Besprechungen mit ihren Betreuern<br />
unterscheidet sich bei den Gruppen nennenswert<br />
überhaupt nicht – meistens gibt es einen Termin im<br />
Monat (26 Prozent), einen im Quartal (23 Prozent)