23.10.2013 Aufrufe

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

Der wissenschaftliche ?Mittelbau? an deutschen ... - TU Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

B i l d u n g , W i s s e n s c h a f t u n d F o r s c h u n g<br />

Vertrages arbeitslos zu sein, nimmt nur bei rund<br />

einem Fünftel ein wesentliches Ausmaß ein und rund<br />

zwei Drittel richten sich darauf ein, für eine bestimm-<br />

te Zeit nur befristete Arbeitsverträge zu bekommen.<br />

Dieser letzte Punkt erweckt den Eindruck einer resig-<br />

nativen Zufriedenheit mit der Situation oder eines<br />

getroffenen Arr<strong>an</strong>gements mit der Realität (vgl.<br />

„Prekaritätsm<strong>an</strong>ager“ in der Typologie von Klecha,<br />

2007).<br />

Das Verhältnis zwischen geleisteter und bezahlter<br />

Arbeitsleistung wird von der absoluten Mehrheit als<br />

nicht <strong>an</strong>gemessen eingeschätzt – ein Hinweis auf ein<br />

dauerhaft verletztes Gerechtigkeitsempfinden im<br />

individuellen Kalkül zwischen dem, was eine Person<br />

<strong>an</strong> Arbeit und Engagement investiert und dem, was<br />

die Hochschule als Institution zurückgibt. Für die<br />

Mehrheit genügt das gegenwärtige Einkommen<br />

allerdings durchaus, um einen zufrieden stellenden<br />

Lebensunterhalt zu sichern (jedoch ist dies bei einem<br />

Viertel auch nicht der Fall). <strong>Der</strong> Seitenblick auf das<br />

Motivationsprofil legt nahe, dass die augenscheinli-<br />

che Dysbal<strong>an</strong>ce zwischen „gefühlter Arbeitsleistung“<br />

und „gefühlter Entlohnung“ nicht unbedingt durch<br />

eine Verminderung der Arbeitsleistung oder durch<br />

eine Erhöhung der Entlohnung wieder ins Lot zu<br />

bringen wäre. Vielmehr könnte eine positive<br />

Beeinflussung der <strong>an</strong>deren, bisl<strong>an</strong>g als nur moderat<br />

motivierend empfundenen Faktoren der „Arbeitswelt<br />

Hochschule“ helfen, die Wertschätzung gegenüber<br />

den Beiträgen der Nachwuchswissenschaftler/-innen<br />

und damit die nicht-monetäre Kompensation der<br />

Arbeitsleistung zu erhöhen und den individuellen<br />

Tätigkeiten und Aufgaben noch mehr spürbaren Sinn<br />

zu verleihen. Dies wäre sowohl eine Aufgabe der<br />

Hochschulen als Institutionen als auch der unmittel-<br />

bar am stärksten beeinflussenden Personen, insbe-<br />

sondere der dienstlichen Vorgesetzten und/oder der<br />

Promotionsbetreuer/-innen und Promotionsbetreuer.<br />

Die Arbeits- und Motivationssituation des „<strong>wissenschaftliche</strong>n <strong>Mittelbau</strong>s“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!