HL-184MaritimeWerte3-Prospekt-Vorzug

42 Kapitel 6 Anlageobjekt
Der Pool
Das MS »LAUENBURG« und das MS »PAPENBURG«
sind am 1. Juli 2009 einem Chartereinnahmenpool
beigetreten. Dem Pool (C17-Pool) gehören derzeit
insgesamt 20 typgleiche Schiffe an. Der Pool besteht
seit dem 1. Juni 2004. Mit einem Nachtrag zum Poolvertrag
wurden sechs weitere Schiffe in den Pool
aufgenommen. Die Poolung der Reiseergebnisse
dieser neuen Schiffe beginnt jeweils mit Antritt der
ersten Charter nach Abgang von der Bauwerft. Von
den neu aufzunehmenden Schiffen sollen zwei von
der Reederei Carsten Rehder Schiffsmakler und Reederei
GmbH & Co. KG bereedert werden. Alle anderen
Schiffe sollen durch die Reederei Leonhardt & Blumberg
bereedert werden.
Zweck eines Pools
Märkte unterliegen grundsätzlich zyklischen
Schwan kungen. Das Ausmaß und die Häufi gkeit dieser
Schwankungen wird als Marktrisiko bezeichnet.
Der Containerschiffmarkt ist ein volatiler Markt, d. h.
er unterliegt relativ starken und häufi gen Schwankungen.
Dies spiegelt beispielsweise die Entwicklung
der Charterraten wider. Um diesen Marktschwankungen
zu begegnen, können zur Risikoabsicherung
langfristige Charterverträge geschlossen oder »Einnahmenpoolungen«
vorgenommen werden.
Langfristige Charterverträge bieten die Möglichkeit,
das Marktrisiko für die Dauer des Vertrags bei
entsprechender Bonität des Charterers zu minimieren.
Charterraten langfristiger Verträge liegen aber
häufi g erheblich unter denen kurzfristiger Verträge.
Vorteilhafte Marktentwicklungen während der Laufzeit
können nicht genutzt werden.
Das Instrument der Einnahmenpoolung basiert darauf,
dass die Einnahmen aus dem Betrieb einer Vielzahl
von Schiffen zur Risikominderung zusammengefasst
werden. Negative Marktentwicklungen werden
von den Mitgliedern des Pools gemeinsam getragen.
So ist auch der wirtschaftliche Zweck des
C17-Pools die Poolung der Reiseergebnisse aller
Schiffe, die in dem Pool vereint sind, und somit die
gleichmäßige Verteilung der Chancen und Risiken,
die sich aus den Schwankungen des Frachtenmarktes
ergeben können. Auf diese Weise wird die
Sicherheit für alle Poolschiffe erhöht, da in der Regel
jedes Schiff während seiner Mitgliedschaft von der
Poolung profi tiert.
Reiseergebnisse sind die Erlöse abzüglich der
Schiffsreisekosten wie z. B. Befrachtungskommissionen,
Lade- oder Hafenkosten. An diesen sind die
Eigentümergesellschaften (jeweils Einschiffsgesellschaften)
im Verhältnis der Einsatztage der jeweiligen
Schiffe zur Summe aller im Pool geleisteten
Einsatztage beteiligt.
Liegen die tatsächlichen Reiseergebnisse eines
Schiffs über dem Durchschnitt aller Einnahmen – der
Poolrate –, muss dieses Schiff eine Ausgleichszahlung
an den Pool leisten. Im umgekehrten Fall erhält
das Schiff eine Kompensation aus dem Pool. Die sich
ergebende Poolrate bildet den Durchschnitt der
Marktraten ab.
Insgesamt gilt: Je mehr Schiffe mit unterschiedlichen
Charterauslaufzeitpunkten in einem Pool zusammengefasst
werden und je länger der Pool besteht,
desto mehr gleichen sich die Zahlungen bzw.
Kompensationen pro Schiff in Summe aus, was insgesamt
zu einer beständigeren Einnahmensituation
pro Schiff führt.
Rechtliche Struktur / Organe des Pools
Der C17-Pool stellt lediglich eine reine Interessengemeinschaft
in Form einer bürgerlich-rechtlichen Innengesellschaft
dar. Sie ist nicht auf den Betrieb
eines Handelsgewerbes gerichtet.
Die Organe des Pools bestehen aus Poolverwaltung,
Poolkommission und Poolversammlung. Die
Poolverwaltung wird durch den Vertragsreeder Leonhardt
& Blumberg Reederei GmbH & Co. KG durchgeführt.
Zu den Aufgaben gehört insbesondere die
Erstellung der quartalsweisen und jährlichen Poolabrechnungen.
Die Poolkommission besteht aus je einem Vertreter
der Leonhardt & Blumberg Gruppe und der Hansa
Treuhand Schiffsbeteiligungs GmbH & Co. KG. Die
Kommission muss u. a. dem Abschluss von Charterverträgen
zustimmen, die für mehr als vier Monate
abgeschlossen werden sollen.
Die Poolversammlung fi ndet in der Regel nach Ablauf
eines jeden Kalenderjahres statt, auf Antrag der
Poolkommission auch häufi ger. In der Poolversammlung
hat jede Einschiffsgesellschaft eine Stimme.