Strafzumessung und Verteidigerstrategie - Ferner & Kollegen

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des Gesamtübels noch angemessen ist oder Korrekturen in diesem
Stadium erfolgen müssen. Auch diese Überlegung muss sich aus
dem Urteil ergeben. Lässt sich diese abschließende Überlegung aus
dem Urteil nicht erkennen, liegt eine Erörterungsmangel vor, der zur
Aufhebung des Urteils in der Revisionsinstanz führen kann.
Es ergibt sich für den erkennenden Richter in etwa folgendes
Prüfungsschema:
1. Schritt Bestimmung des gesetzlichen
Strafrahmen
2. Schritt Prüfung einer vertypten
Qualifizierung, die zu einem
minderschweren Fall führt oder als
Regelbeispiel zu einem höheren
Strafrahmen – Bestimmung des
besonderen Strafrahmen
3. Schritt Bestimmung des
anzuwendenden individuellen
Strafrahmen , Einbeziehung aller
Umstände des Tat und des Täter
4. Schritt Prüfung, ob es auf Grund der
Gesamtumstände zur Annahme
eines minderschweren Falles
kommen kann
5. Schritt Bestimmung der Strafart
6. Schritt Bestimmung der Höhe der Strafe
–
Bei Geldstrafe Anzahl der
Tagessätze und Bestimmung der
Höhe des Tagessatzes
Bei Freiheitsstrafe Bestimmung
der Höhe der Freiheitsstrafe
7. Schritt Prüfung von §§ 59, 60 StGB
Prüfung einer Bewährung
8. Schritt Entscheidung über Nebenfolgen
9. Schritt Erneute Überprüfung, ob eine
jetzige Gesamtschau zu einer
Änderung des anzuwendenden
Strafrahmens oder einer
Änderung des individuellen
Strafrahmens (Spielraum)
angezeigt ist
10. Schritt Gesamtstrafe und
Härteausgleich?
11. Schritt Überprüfung der festgesetzten
Einzelstrafen in einer
Gesamtschau
12. Schritt Überprüfung des Gesamtübels
auch unter Berücksichtigung
außergerichtlicher Folgen