31.10.2013 Aufrufe

JB 2012 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen ...

JB 2012 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen ...

JB 2012 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Lan<strong>des</strong>rechnungshof</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Jahresbericht <strong>2012</strong><br />

schulen gelte dies aber nicht. Im Übrigen sei darauf hinzuweisen, dass die angesprochenen<br />

Vertrauensschutzgesichtspunkte keinesfalls eine dauerhafte<br />

Fortschreibung <strong>des</strong> Status quo erforderten, sondern (lediglich) Regelungen nötig<br />

machten, die den Übergang zu einem neuen System abfedern.<br />

Sollte es gleichwohl dem politischen Willen entsprechen, dass sich das Land<br />

auch weiterhin (mittelbar) an den Investitionskosten von Privatschulgebäuden<br />

beteiligt, sei zumin<strong>des</strong>t über alternative Finanzierungsformen nachzudenken.<br />

Denn das hierzu bisher praktizierte Finanzierungsmodell über Mieten sei nicht<br />

nur sehr aufwändig und, weil der Mietwert in jedem Einzelfall ermittelt und festgesetzt<br />

werden müsse, streitanfällig, wie LRH und Staatliche Rechnungsprüfungsämter<br />

wiederholt festgestellt hätten. Es erscheine darüber hinaus schon<br />

<strong>des</strong>halb nicht sachgerecht, weil es selbst nach Ablösung der für einen Schulneubau<br />

aufgenommenen Darlehen noch weiter Anwendung finde und den Lan<strong>des</strong>haushalt<br />

damit auf Dauer deutlich höher belaste als das Eigentümermodell.<br />

Im Übrigen hat der LRH um Mitteilung gebeten, wie viele Mieter- und Eigentümerschulen<br />

es heute gebe.<br />

15.5.3 Das MSW hat in weiteren Stellungnahmen von April und Anfang Mai <strong>2012</strong> u. a.<br />

Folgen<strong>des</strong> mitgeteilt:<br />

MSW (Epl. 05)<br />

• Der Begriff <strong>des</strong> „unechten“ Mietverhältnisses habe sich in der Praxis eingebürgert,<br />

sofern der Förderverein einer Ersatzschule Eigentümer eines Schulgebäu<strong>des</strong><br />

sei und dieses dem - weitestgehend interessen- und personenidentischen<br />

- Ersatzschulträger e. V. vermiete. Demgegenüber verstünden sich<br />

„echte“ Mietverhältnisse als solche, bei denen sich Mieter und Vermieter als<br />

voneinander getrennte und unabhängige Marktteilnehmer gegenüberstünden.<br />

• Im Jahr 2010 habe es insgesamt 469 Jahresrechnungen von Ersatzschulen<br />

gegeben. Bei 185 davon habe es sich um Jahresrechnungen von Mieterschulen<br />

gehandelt (das entspricht rd. 39 v. H.).<br />

• Das MSW sei mit dem LRH der Auffassung, dass die unterschiedlichen<br />

Finanzierungsmodi für Eigentümer- und für Mieterschulen zu unbefriedigenden<br />

Ergebnissen führen und sehe daher auf diesem Gebiet wie der LRH<br />

Handlungsbedarf. Dabei verfolge es nicht die Zielrichtung, das Mittelvolumen<br />

der Lan<strong>des</strong>zuschüsse für die genehmigten Ersatzschulen zurückzuführen.<br />

Zum einen wolle es erreichen, dass durch einfache Bemessungsparameter<br />

der mit der Mietrefinanzierung verbundene Verwaltungsaufwand weitestgehend<br />

entfalle. Zum anderen sei es sein Interesse, unter Wahrung <strong>des</strong> generellen<br />

Status quo <strong>des</strong> Zuschussvolumens die vom LRH zahlenmäßig noch einmal<br />

eindrucksvoll untermauerte Ungleichbehandlung von Mieter- und Eigentümerschulen<br />

zu beenden, die mittlerweile nach seiner Überzeugung verfassungsrechtlich<br />

nicht unbedenkliche Ausmaße erreicht habe.<br />

Dass diese Problematik in den letzten Jahren eine spürbare Dynamik gewonnen<br />

habe, sei nicht nur dem aufwändigen Verfahren zur Feststellung der refinanzierungsfähigen<br />

Miethöhe geschuldet, das naturgemäß Bewertungsspielräume<br />

beinhalte. Darüber hinaus sei in den letzten Jahren eine deutlich gestiegene<br />

Zahl von Neugründungen zu konstatieren, die überwiegend das Mietmodell<br />

wählten, um so den Investitionsaufwand für ein eigenes Schulgebäude<br />

bestreiten zu können.<br />

• Diese Ausgangslage habe das MSW bereits veranlasst, dieses Thema auf die<br />

Tagesordnung der Arbeitsgemeinschaft „Verwaltungsvereinfachung“ zu setzen,<br />

die das MSW mit den BR sowie den Verbänden und Zusammenschlüssen<br />

146

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!