JB 2012 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen ...
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<strong>Lan<strong>des</strong>rechnungshof</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
Im Vergabeverfahren wurden lediglich zwei Angebote <strong>des</strong> damaligen Leistungserbringers<br />
als zulässig eingestuft. Die Angebote unterschieden sich im Umfang<br />
der Leistungserbringung durch den Dienstleister. Dabei erwies sich die<br />
Anmietung von Leitungen als günstiger als der externe Netzbetrieb. Für die<br />
Finanzverwaltung wurde ein extern betriebenes Netz angeboten. Bezogen auf<br />
die in der Leistungsbeschreibung explizit benannten An- und Verbindungen, die<br />
dem Status quo bei Veröffentlichung der Ausschreibung entsprechen sollten,<br />
ergab sich eine theoretische Einsparung von rd. neun Mio. € jährlich. Für alle in<br />
der Leistungsbeschreibung ausgewiesenen An- und Verbindungen war zudem<br />
der Preis für eine konkrete Leistungserweiterung gefordert, der ebenfalls in<br />
die Bewertung einfloss. Bei einer vollständigen Umsetzung ergab sich gegenüber<br />
den Ist-Kosten eine Einsparung von rd. 5,5 Mio. € pro Jahr. Für alle anderen<br />
An- und Verbindungen war ein Preismodell gefordert, das nicht in die<br />
Bewertung einfloss. Nach den Berechnungen <strong>des</strong> LRH sind die Kosten nach<br />
diesem Preismodell im Durchschnitt etwa 2,5-mal so hoch wie die Kosten für die<br />
in der Leistungsbeschreibung ausgewiesenen An- und Verbindungen, bei der<br />
Finanzverwaltung im Einzelfall bis zu fünfmal so hoch.<br />
Die Zuschlagserteilung erfolgte im März 2009. Die Min<strong>des</strong>tlaufzeit beträgt vier<br />
Jahre mit einer automatischen Verlängerung um jeweils ein Jahr und einer<br />
Kündigungsfrist von sechs Monaten.<br />
6.2.2 Vom Lan<strong>des</strong>betrieb Information und Technik NRW betriebene Netze<br />
Der Lan<strong>des</strong>betrieb Information und Technik NRW (IT.NRW) betreibt das<br />
Lan<strong>des</strong>verwaltungsnetz, über das alle Lan<strong>des</strong>dienststellen sowie die Sondernetze<br />
der Polizei und der Finanzverwaltung miteinander kommunizieren sowie<br />
auf zentrale Dienste zugreifen können. Darüber hinaus betreibt IT.NRW eine<br />
Vielzahl von Dienststellennetzen. Lediglich drei BR, der Lan<strong>des</strong>betrieb Wald und<br />
Holz sowie das Lan<strong>des</strong>amt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> (LANUV) beschaffen in eigener Regie Kommunikationsleitungen.<br />
Die in der Leistungsbeschreibung ausgewiesenen Aufrüstungen wurden, soweit<br />
sie sich als begründet erwiesen, in den Jahren 2009 und 2010 realisiert. Aufgrund<br />
fachlicher, technischer oder organisatorischer Anforderungen haben sich<br />
aber seit der Erstellung der Leistungsbeschreibung für die Netzausschreibung<br />
anderweitige Änderungen ergeben, sodass die entsprechenden Kosten nicht<br />
nach den günstigeren expliziten Einzelpreisen, sondern nach dem teureren<br />
Preismodell berechnet werden. Insbesondere die Verlagerung <strong>des</strong> Netzknotens<br />
Köln, die durch die Vermarktung eines von der Polizei und IT.NRW gemeinsam<br />
genutzten Grundstückes erforderlich wurde, hat zu Mehrkosten von rd. einer<br />
Mio. € bezogen auf die Min<strong>des</strong>tvertragslaufzeit geführt.<br />
Zur Verbesserung der Verfügbarkeit von Netzknoten für Justizdienststellen<br />
hat IT.NRW dem MIK ein Konzept vorgelegt, das neben Einmalkosten von rd.<br />
70.000 € zu laufenden monatlichen Kosten von rd. 50.000 € führt. Die<br />
Umsetzung dieses Konzeptes war zum Zeitpunkt der Prüfung noch nicht vorgenommen<br />
worden.<br />
Organisations-, System- und Verfahrensprüfungen sowie Querschnittsuntersuchungen<br />
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