JB 2012 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen ...
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<strong>Lan<strong>des</strong>rechnungshof</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
18 Vergabewesen an den Hochschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Die Staatlichen Rechnungsprüfungsämter haben nach Vorgaben <strong>des</strong><br />
<strong>Lan<strong>des</strong>rechnungshof</strong>s das Vergabewesen der vom Land getragenen<br />
Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen<br />
untersucht. Als Ergebnis der Prüfung haben die Rechnungsprüfungsämter<br />
die Hochschulen aufgefordert, den Anteil der Ausschreibungen<br />
bei der Auftragsvergabe deutlich zu steigern, Dauerleistungsverträge in<br />
regelmäßigen Abständen auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und<br />
Kooperationen zwischen den Hochschulen bei Vergaben deutlich zu<br />
intensivieren. Weiterhin sollten die Hochschulen ihre Bemühungen verstärken,<br />
ein IT-gestütztes Vertragsmanagement aufzubauen.<br />
Die Hochschulen haben durchgängig ihre Bereitschaft erklärt, den Vorschlägen<br />
der Staatlichen Rechnungsprüfungsämter zu folgen.<br />
18.1 Einleitung<br />
Die vom Land getragenen Hochschulen müssen als öffentliche Auftraggeberinnen<br />
nach EU-Recht und nationalem Recht ihre Aufträge über Lieferungen und<br />
Dienstleistungen im Wettbewerb, im Wege transparenter Verfahren und ohne<br />
Benachteiligung einzelner Bewerberinnen oder Bewerber vergeben. In den einschlägigen<br />
Vorschriften ist u. a. die Art der Vergabe (öffentliche oder beschränkte<br />
Ausschreibung, freihändige Vergabe) geregelt und bestimmt, welche Vergabeart<br />
unter welchen Voraussetzungen anzuwenden ist. Ein wesentliches Kriterium<br />
ist hierbei der Auftragswert.<br />
Die Staatlichen Rechnungsprüfungsämter (RPÄ) haben nach Vorgaben <strong>des</strong><br />
<strong>Lan<strong>des</strong>rechnungshof</strong>s (LRH) das Vergabewesen der vom Land getragenen<br />
Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen untersucht.<br />
Mit der Prüfung sollten in erster Linie Feststellungen zur Ordnungsmäßigkeit<br />
der Vergabeverfahren getroffen und den Hochschulen Möglichkeiten zur<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ihrer Vergabeprozesse aufgezeigt werden.<br />
Insgesamt wurden über 4.000 Vergabefälle nach der Vergabe- und Vertragsordnung<br />
für Leistungen - Teil A (VOL/A) aus den Jahren 2008 bis 2010 mit einem<br />
finanziellen Volumen von etwa 200 Mio. € in die Prüfung einbezogen.<br />
18.2 Hoher Anteil freihändiger Vergaben<br />
Das Vergabewesen der Hochschulen war durch einen sehr hohen Anteil freihändiger<br />
Vergaben geprägt. Dies war teilweise darin begründet, dass die Hochschulen<br />
in großer Zahl Aufträge vergeben hatten, deren Werte keine Ausschreibung<br />
erforderten. Aber auch bei Vergaben mit Auftragswerten oberhalb der für eine<br />
freihändige Vergabe jeweils zulässigen Höchstgrenze wurden nur wenige Ausschreibungen<br />
festgestellt. So wurden z. B. bei acht der 14 Universitäten von zusammen<br />
857 Beschaffungen mit Auftragswerten, welche diesen Grenzbetrag<br />
überstiegen, tatsächlich nur 182, mithin 21,2 v. H., ausgeschrieben. Die Hoch-<br />
MIWF (Epl. 06)<br />
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