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Delikt:
Allgemeines:
I Tatbestand:
§ 85 Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen
Es handelt sich um Erfolgsqualifikationen auf der Grundlage einer Vorsatz- Fahrlässigkeits- Kombination.
Tathandlung ist eine Körperverletzung oder Gesundheitsschädigung gemäß § 83 Abs. 1 oder iSd
Vorsatzvariante des § 84 Abs. 1. Grunddelikt kann aber auch eine folgenschwere körperliche Misshandlung
gemäß § 83 Abs. 2 sein.
Z 1: Es muss sich um einen Verlust oder um eine erhebliche Schwächung einer vor der Tat noch relativ
vorhandenen Fähigkeit handeln.
Z 2: Definition - Verstümmelung, Verunstaltung: Verstümmelung stellt auf den Verlust eines Körperteils
oder dessen erhebliche Funktionseinbuße ab, Verunstaltung auf die auffallend nachteilige
Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes, somit insbesondere auf ästhetische Aspekte.
11. Rechtfertigungsgründe: Denkbar wäre Notwehr. Rechtfertigende Einwilligung kommt aufgrund § 90 kaum je in Betracht.
111: Schuld:
IV. Sonderprobleme:
Tatvorsatz: Unterscheidung je nach dem Grunddelikt. Bei § 83 Abs. 2 genügt bedingter
Misshandlungsvorsatz, bei § 83 Abs. 1 bedingter Verletzungsvorsatz. Bei der Vorsatzvariante des § 84 Abs.
1 muss der Täter mit dem Vorsatz nach § 5 Abs. 1 oder 3 handeln. Bei Absicht kommt § 87 Abs. 1 bzw. bei
schwerer Dauerfolge oder Tod der § 87 Abs. 2 zur Anwendung.
Hinsichtlich der besonderen Folgen des § 85 reicht unbewusste Fahrlässigkeit aus. Auch bedingter Vorsatz
und Wissentlichkeit werden noch von § 85 erfasst.
Versuch ist denkbar. Vollendung erfordert den Eintritt eines Erfolges. Beteiligung: Der am Grunddelikt
beteiligte ist gemäß §§ 12, 83, 85 zu bestrafen, wenn ihm hinsichtlich der schweren Dauerfolgen
Fahrlässigkeit, bedingter Vorsatz oder Wissentlichkeit zur Last fällt, und zwar auch dann, wenn der
unmittelbare Täter nur gemäß § 83 haftet. Diversion scheidet im Hinblick auf den Unwert der Tat aus.
Strafrecht BT
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