Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
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Zusammenfassung „Principles of Economics“<br />
Sparen und Zins<br />
Die meiste Menschen sparen, weil sie sich erhoffen, das Geld dabei gut zu investieren und ihr<br />
Vermögen anwachsen zu lassen. Die Rate des Vermögenszuwachses hängt mit dem realen<br />
Zinssatz (real interest rate) zusammen, also dem Zins abzüglich Inflation. Je höher der reale<br />
Zinssatz, desto grösser ist der Anreiz zu sparen. Die Verzichtskosten <strong>für</strong> einen Betrag, den<br />
man sparen will, sind gleich gross, unabhängig vom Zinssatz, der Nutzen wächst dagegen mit<br />
wachsendem Zinssatz.<br />
Bsp.: Sparen lohnt sich! Betrachten wir die Familien Spends und Thrifts. Beide<br />
verdienen $40000 pro Jahr, sie begannen 1980 zu sparen und werden dies bis zu ihrer<br />
Pension im Jahre 2015 konstant halten. Ihre Ersparnisse legen beide Familien in einem<br />
Fonds an, der 8% Rendite gibt. Die Spends sparen jeweils 5% ihres Einkommens, die<br />
Thrifts 20%. Nach dem ersten Jahr beträgt das Einkommen der Spends $40160, wobei<br />
die $160 die 8% des Zins auf $2000 ( = 5% des Einkommens). Die Thrifts sparen<br />
$8000 ( = 20% des Einkommens), was bei einem Zins von 8% einen zusätzlichen<br />
Ertrag von $640 ergibt, ihr gesamtes Einkommen beläuft sich damit auf $40640. Das<br />
Einkommen der Thrifts steigt, bei prozentual gleichbleibenden Werten, real stärker, als<br />
jenes der Spends. Die Unterschiede nehmen mit den Jahren zu. Irgendwann, hier nach<br />
15 Jahren, wird das Vermögen so gross, dass nicht nur der ersparte Teil, sondern auch<br />
der Anteil <strong>für</strong> Konsumausgaben bei den Thrifts grösser ist, als bei den Spends. (vgl. S.<br />
583)<br />
Hohe Zinsen sind ein Anreiz, vermehrt zu sparen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, das<br />
die Spartätigkeit oft zurückgeht, da die Menschen bei höheren Zinsen ihr Ziel eines<br />
bestimmten Betrages auch mit geringeren Einsparungen erreichen.<br />
Wieso ist die Sparquote in den USA so gering? Ein Grund ist das Sozialsystem, welches die<br />
älteren Menschen nicht im Stich lässt, damit wird der Anreiz kleiner, <strong>für</strong> die Pension zu<br />
sparen. Weiter sind Häuser zu günstigen Anzahlungen zu kaufen. Zudem ist die gute<br />
Wirtschaftslage der 90er Jahre ebenfalls daran Schuld, dass die tiefe Sparquote weiter<br />
gesunken ist. Selbstverständlich sind auch psychologische Faktoren, wie z.B. Gruppenzwang<br />
durch das Verhalten der Gesellschaft, nicht zu vernachlässigen.<br />
Nationales Sparen und seine Komponenten<br />
Erinnern wir uns an die Formel, nach der die Produktion bzw. das Einkommen mit den<br />
totalen Ausgaben gleichzusetzen ist.<br />
Y = C + I + G + NX<br />
Y = Produktion oder Gesamt-Einkommen (beides muss gleich gross sein)<br />
C = Konsumausgaben<br />
I = Investitionen<br />
G = Staatsausgaben<br />
NX = Netto Exporte<br />
Für die folgenden Überlegungen setzen wir NX = 0, unser Land hat demnach keinen<br />
Aussenhandel oder die Importe sind gleich den Exporten.<br />
Auch die Sparquote eines Volkes berechnet sich nach dem gesamten Einkommen, abzüglich<br />
den laufend anfallenden Ausgaben. Bei den Ausgaben, hier Konsum und Staatsausgaben, ist<br />
es schwierig zu bestimmen, ob es sich um laufende oder zukünftige Bedürfnisse handelt. Wir<br />
wollen im Folgenden davon ausgehen, dass es sich um laufend anfallende Bedürfnisse<br />
handelt. Wir erhalten:<br />
S = Y – C – G<br />
S = Nationale Sparquote<br />
Y =Bruttoinlandprodukt<br />
C = laufend anfallende Konsumausgaben<br />
G = laufend anfallende Staatsausgaben<br />
Lerngruppe Kernfächer 112