Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Principles Of Economics<br />
Lektion 1&2: Die Volkswirtschaft in der kurzen Frist<br />
Aggregate demand and output in the short run - Chapter 25: S. 658-669<br />
Das Modell von Keynes<br />
Das Modell von Keynes basiert auf zwei zentralen Annahmen:<br />
1. Die aggregierte Nachfrage ist variabel. Die Gesamtnachfrage in einer Volkswirtschaft (aggregate demand)<br />
hängt vom realen BIP sowie von anderen Faktoren ab.<br />
2. Die Preise sind fix. Firmen passen ihre Produktion der Nachfrage an. In der kurzen Frist werden die<br />
gesetzten Preise bei Nachfrageschwankungen nicht verändert. Die Unternehmen passen hingegen ihr<br />
Angebot der Nachfrage an. Die Anpassung der Preise an die Nachfrage verursacht menu costs (neue<br />
Preislisten, Marktforschung, ...), was bedeutet, dass die Preise nur angepasst werden, falls der Nutzen der<br />
Preisanpassung höher ist als deren Kosten.<br />
Die Aggregierte Nachfrage (aggregate demand AD)<br />
Die aggregierte Nachfrage einer Volkswirtschaft entspricht den totalen geplanten Ausgaben <strong>für</strong> Güter und<br />
Dienstleistungen. (=total planned spending on final goods and services)<br />
Sie umfasst 4 Komponenten 1 :<br />
‣ Konsumausgaben C: Ausgaben der privaten Haushalte<br />
‣ Investitionen I: Ausgaben der Unternehmen <strong>für</strong> Kapitalgüter sowie Lagerbestanderhöhungen<br />
‣ Staatsausgaben G: Ausgaben <strong>für</strong> Bildung, Verteidigung, Infrastruktur, Verwaltung usw. nicht inbegriffen:<br />
Sozialtransfers, Zinsaufwand der Staatsschulden<br />
‣ Nettoexporte NX: Exporte minus Importe. Nachfrage nach im Inland produzierten Gütern aus dem Ausland.<br />
Geplante Ausgaben versus effektive Ausgaben<br />
Die geplanten Ausgaben können sich von den effektiven Ausgaben unterscheiden. Angenommen eine Firma<br />
verkauft weniger als sie geplant hat, so erhöht sich ihr Lagerbestand, was einer Investition gleichkommt<br />
(inventory investment). Die effektiven Investitionen sind in dem Falle grösser als die geplanten Investitionen:<br />
I>I p<br />
Da die Unternehmen ihr Angebot der Nachfrage anpassen, kann davon ausgegangen werden, dass die effektiven<br />
Investitionen sehr wohl von den geplanten abweichen. Beim Konsum, den Staatsausgaben und den<br />
Nettoexporten wird angenommen, dass sich geplante und effektive Investitionen entsprechen. Somit kann die<br />
aggregierte Nachfrage wie folgt definiert werden:<br />
AD = C + I p + G + NX<br />
Die Konsumfunktion (consumption function)<br />
Zum Verständnis der aggregierten Nachfrage muss untersucht werden, wovon die einzelnen Komponenten<br />
abhängen. Es wird angenommen, dass der Konsum im Wesentlichen vom verfügbaren Einkommen (after-tax or<br />
disposable income) abhängt. Für die Volkswirtschaft bedeutet das, dass der Konsum mit zunehmendem<br />
verfügbaren Volkseinkommen (Y-T) ebenfalls zunimmt. Somit kann folgende Konsumfunktion generiert<br />
werden:<br />
C = C + c(Y-T)<br />
C steht <strong>für</strong> alle anderen Faktoren, welche die Konsumausgaben beeinflussen, beispielsweise<br />
Zukunftserwartungen und Konsumentenstimmung. Optimistischere Aussichten führen zu einer Erhöhung der<br />
Variablen. c(Y-T) steht <strong>für</strong> die Abhängigkeit des Konsums vom verfügbaren Einkommen. c steht <strong>für</strong> die<br />
Grenzneigung zum Konsum (marginal propensity to consume) und zeigt auf, um wieviel sich der Konsum<br />
erhöht, falls das verfügbare Einkommen um eine Geldeinheit steigt. Es wird angenommen, dass nicht das ganze<br />
zusätzliche Einkommen <strong>für</strong> Konsum ausgegeben wird, daraus folgt: O