Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
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Principles Of Economics<br />
um 3% verlangen. Erwartet mein Arbeitgeber die selbe Inflationsrate, wird er damit einverstanden sein. So<br />
bestimmen unsere Erwartungen über die zukünftige Inflationsrate bereits einen Preis: meinen Nominallohn.<br />
Dasselbe Prinzip gilt <strong>für</strong> Verträge über andere Produktionsgüter, nicht nur Arbeit. Wird eine hohe Inflationsrate<br />
erwartet, steigen die Lohn- und Produktionskosten und die Unternehmen müssen ihre Preise ebenfalls erhöhen,<br />
um die höheren Kosten zu decken. Wird eine tiefe Inflationsrate erwartet, wird die effektive Inflationsrate auch<br />
tief sein. Wodurch aber werden die Erwartungen bestimmt? Die Erwartungen stützen sich vor allem auf die<br />
bisherige Erfahrung. War die Inflationsrate in der nahen Vergangenheit relativ tief, so erwarten die Leute<br />
weiterhin eine tiefe Inflationsrate. War die Inflationsrate unvorhersehbar, sind auch die Erwartungen sehr<br />
unterschiedlich. Erwartungen und effektive Inflationsrate stabilisieren sich gegenseitig.<br />
tiefe Inflationsrate<br />
langsame Erhöhung der<br />
Lohnkosten und anderer<br />
Produktionskosten<br />
tiefe erwartete<br />
Inflationsrate<br />
Langjährige Lohn- oder Lieferungsverträge tragen ebenfalls dazu bei, dass die Erwartungen über die zukünftige<br />
Inflationsrate die gegenwärtige zu beeinflussen vermögen.<br />
Aus diesen Gründen tendiert die Inflationsrate in modernen Industrieländern mit tiefer Inflationsrate auf tiefem<br />
Niveau konstant zu bleiben. Trotz dieser Trägheit verändert sich die Inflationsrate mit der Zeit, Gründe da<strong>für</strong> im<br />
nächsten Abschnitt.<br />
Outputgap und Inflation<br />
Ein Outputgap 7 ist einer der Faktoren, welche die Inflationsrate beeinflussen. Der short run equilibrium Output,<br />
welcher durch die Gesamtnachfrage bestimmt wird, kann entweder grösser (expansionary gap) oder kleiner<br />
(recessionary gap) als der potenzielle Output sein. Was passiert mit der Inflation in diesen Fällen?<br />
‣ kein Output Gap Y*=Y Inflationsrate verändert sich nicht<br />
Entsprechen sich effektiver und potenzieller Output, so decken sich die nachgefragte Menge und die Menge<br />
produzierter Güter bei Normalauslastung. Die Firmen haben folglich keinen Anreiz, ihre Preise zu senken oder<br />
zu erhöhen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Inflationsrate Null ist. Gemäss dem Prinzip der Inflation inertia<br />
tendiert sie dazu, gleich zu bleiben wie im Vorjahr.<br />
‣ expansionary gap Y*Y Inflationsrate sinkt<br />
Die Firmen verkaufen weniger als sie bei Normalauslastung produzieren und werden darum ihre relativen Preise<br />
senken, damit sie mehr verkaufen können. Sie werden ihre Preise weniger erhöhen als ihre Produktionskosten<br />
aufgrund der aktuellen Inflationsrate steigen. Aus diesem Grund sinkt die Inflationsrate.<br />
Das AD-AS Diagramm (The Aggregate Demand-Aggregate Supply Diagram)<br />
Dieses Diagramm zeigt die Reaktion der Inflation auf einen Output Gap. Es besteht aus den 3 Elementen AD-<br />
Kurve, LRAS und SRAS. Die LRAS-Kurve 8 ist senkrecht und zeigt den potenziellen Output. Die SRAS-Kurve 9<br />
zeigt die aktuelle Inflationsrate, welche durch Erwartungen und Preisentscheidungen in der Vergangenheit<br />
bestimmt ist. Die SRAS-Kurve ist waagrecht, da in der kurzen Frist das Angebot flexibel ist, d.h. die Firmen<br />
produzieren bei gesetzten Preisen genau soviel, wie nachgefragt wird. Der short run equilibrium Output ergibt<br />
sich daher aus dem Schnittpunkt der AD-Kurve mit der SRAS-Kurve. Das langfristige Gleichgewicht, welches<br />
im Gegensatz zum kurzfristigen stabil ist, ergibt sich aus dem Schnittpunkt der LRAS, SRAS und der AD-<br />
Kurve.<br />
7 Differenz zwischen potenziellem Output und effektivem Output Y*-Y<br />
8 long run aggregate supply<br />
9 short run aggregate supply<br />
Moser Marco Seite 94/115