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Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ

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Ersparnis und Investitionen<br />

Principles Of Economics<br />

Die Beziehung zwischen Handelsbilanz und Kapitalfluss<br />

In jeder bestimmten Periode muss die Summe aus Handelsbilanz und net capital inflows gleich Null sein.<br />

NX + KI = 0<br />

Nehmen wir an, ein Amerikaner kauft ein japanisches Auto (Güterimport) <strong>für</strong> $20‘000 und bezahlt per Check.<br />

Die japanische Autofirma hat nun ein Guthaben in US$ auf einer amerikanischen Bank. Was tut sie damit? Es<br />

gibt zwei Möglichkeiten:<br />

- Die Firma kann mit den $ amerikanische Güter oder Dienstleistungen kaufen, beispielsweise Autoteile oder<br />

Ferien. Dies entspricht aus Sicht der USA einem Güterexport. Die Handelsbilanz wird in diesem Fall nicht<br />

beeinflusst, da sich die 20'000 vom Autokauf (Import) und die 20'000 von den Autoteilen oder Ferien<br />

(Export) aufheben. Die net capital inflows bleiben ebenfalls unbeeinflusst. NX + KI = 0 ist erfüllt.<br />

- Die Firma benutzt die 20'000 um amerikanische Geldanlagen zu kaufen, beispielsweise Aktien oder Land.<br />

In diesem Fall nehmen die Nettoexporte um 20'000 ab. Die net capital inflows nehmen jedoch um 20'000 zu,<br />

da die Japaner US-Anlagen gekauft haben. Die Gleichung NX – 20‘000 + KI +20‘000 = 0 ist erfüllt.<br />

Was passiert wenn die japanische Firma ihre US$ jemand anderem verkauft und da<strong>für</strong> Yen bekommt? Der<br />

Käufer der US$ hat in diesem Falle wieder die oben genannten Möglichkeiten. Wer die Transaktionen<br />

durchführt, spielt keine Rolle.<br />

Was bestimmt die international capital flows?<br />

Warum kauft jemand Anlagen im Ausland? Die Attraktivität einer Finanzanlage im In- oder Ausland hängt von<br />

Rendite und Risiko ab. Ist der Realzinssatz im Inland hoch bei gleichbleibendem Risiko, werden die<br />

inländischen Kapitalanlagen attraktiver, die capital inflows nehmen zu. Die capital outflows nehmen ab, da die<br />

Inländer auch im Inland investieren. Ist der Realzinssatz tief, sucht man im Ausland nach besseren<br />

Anlagemöglichkeiten, die capital inflows nehmen zu.<br />

Hoher Realzinssatz<br />

capital inflows nehmen zu<br />

Tiefer Realzinssatz<br />

capital outflows nehmen zu<br />

Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen dem Realzinssatz im Inland und den net capital inflows.<br />

inl. Realzinssatz r<br />

KI0<br />

net capital<br />

inflows<br />

Ist der inländische Realzinssatz hoch, sind die net capital 0 inflows net capital positiv inflows (inflows>outflows). KI<br />

Ist der Realzinssatz<br />

tief, sind die net capital inflows negativ. (inflows>outflows)<br />

Verändert sich das risiko bei gegebenem Realzinssatz, verschiebt sich die Kurve. Wird das Risiko im Inland<br />

grösser, sind die Anlagen weniger attraktiv, die Kurve verschiebt sich nach links. Ein Grund da<strong>für</strong> können<br />

politische Unruhen sein.<br />

Ersparnis, Investitionen und Kapitalflüsse<br />

Internationale Kapitalflüsse, Ersparnis und Investitionen stehen in engem Zusammenhang. Capital inflows<br />

vergrössern die verfügbaren Ersparnisse im Inland, es kann mehr Investiert werden. So tragen sie zu Wachstum<br />

bei, während capital outflows das Wachstum hindern. Diese Beziehung zeigt sich in der Gleichung: Y = C + I +<br />

G + NX<br />

Subtrahieren wir von beiden Seiten C + G + NX erhalten wir: Y – C – G - NX = I<br />

Y-C-G entspricht der nationalen Ersparnis S. 13 Aus der Gleichung NX + KI = 0 erhalten wir KI = -NX. Setzen<br />

wir diese Gleichungen ein: S + KI = I<br />

Die Gleichung besagt, dass die nationale Ersparnis plus die net capital inflows gleich gross sind wie die<br />

Investitionen. Die verfügbaren Mittel <strong>für</strong> Investitionen kommen also nicht nur aus dem Inland. In einer<br />

geschlossenen Wirtschaft müssen sich Ersparnis und Investitionen entsprechen. In der offenen Wirtschaft setzt<br />

sich das Geldangebot aus Ersparnis und net capital inflows zusammen.<br />

S<br />

S+KI<br />

Inl. Realzinssatz<br />

13 Vgl. Chapter 22.<br />

r*<br />

E<br />

Moser Marco r 1<br />

Seite 99/115<br />

I

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