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Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ

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<strong>VWL</strong> Principles of Economics Chapter 13<br />

2 119 19 38 12<br />

3 116 16 48 10<br />

4 113 13 52 4<br />

5 111 11 55 3<br />

Aufgrund hitziger Debatten und konstruktiver Diskussion werden die Dorfbewohner übereinkommen, nur einen<br />

Stier zu halten sowie vier Obligationen zu kaufen. Der resultierende total economic surplus wird dann $78<br />

betragen. Auch hier stimmt also das Prinzip der Effizienz: wenn der Wirtschaftskuchen wächst, so erhalten alle<br />

ein grösseres Stück. Denn da die Dorfbewohner das Geld gemeinschaftlich erwirtschaftet haben, werden sie es<br />

auch gemeinsam teilen. Jeder wird dabei $15.60 – oder $2.60 mehr als im vorangegangenen Beispiel – erhalten.<br />

Weshalb ist ein gemeinsames Vorgehen nun aber effizienter, als das egoistische Handeln? Falls jeder <strong>für</strong> sich<br />

alleine agiert, so übersieht er in der Regel, dass jeder zusätzliche Stier auf der Wiese den bisher Anwesenden<br />

Grass wegfrisst, diese weniger Gewicht zulegen und letztlich weniger Ertrag bringen. Diese Tatsache wird auch<br />

tragedy of the commons genannt: die Benutzung von Kollektiveigentum durch einen einzelnen verursacht<br />

externe Kosten <strong>für</strong> die anderen und reduziert demzufolge den Wert des Eigentums.<br />

Der Effekt von Privateigentum<br />

Eine Lösung <strong>für</strong> die tragedy of the commons ist es, das Weideland unter Privatbesitz zu stellen.<br />

Wie teuer wird das private Nutzungsrecht des Weidelandes kosten?<br />

Dieses Mal entscheiden sich die Dorfbewohner, das private Nutzungsrecht im Zuge einer Auktion an den<br />

Meistbietenden zu verkaufen. Angenommen, sowohl Kreditgewährung wie auch –aufnahme seien zu je 13%<br />

möglich, wie teuer wird das Land dann zu stehen kommen?<br />

Wie bereits vorher gesehen, wird das Land am profitabelsten genutzt, wenn nur ein Stier darauf frisst. Der<br />

Landbesitzer wird dabei $26 verdienen. Die Opportunitätskosten <strong>für</strong> die $100, welche man <strong>für</strong> den Stier- anstelle<br />

des Obligationenkaufs ausgegeben hat, betragen $13. Der economic profit des Stiers beträgt also nur $13. Zudem<br />

musste ja <strong>für</strong> den Kauf des Nutzungsrechts ein Kredit von $100 aufgenommen (da jeder Dorfbewohner nur<br />

gerade $100 zur Verfügung hat) und zu 13% verzinst werden.<br />

Der Käufer ist also bereit, maximal $100 <strong>für</strong> das Nutzungsrecht zu bezahlen, weil er bei diesem Preis zwar<br />

keinen economic profit mehr verdient, aber auch keinen economic loss hinnehmen muss.<br />

Auf jeden Fall wird der total economic surplus aber wieder $78 betragen. Das Privateigentum führt also zu<br />

einem effizienteren Ergebnis als das Kollektiveigentum, weil der Besitzer des Landes einen starken Anreiz hat,<br />

die wahren Grenzkosten der Landnutzung in Betracht zu ziehen.<br />

Diese Tatsache erklärt auch, weshalb die meisten wirtschaftlich entwickelten Staaten über ein gut entwickeltes<br />

und gesichertes Konzept des Privateigentums verfügen.<br />

Wenn Privateigentum nicht praktisch ist<br />

Gesetze bieten jedoch nicht immer eine ideale Lösung aller Probleme bezüglich Externalitäten und der tragedy<br />

of the commons. Denn die Entwicklung wie auch Umsetzung von Gesetzen ist mit Kosten verbunden, die<br />

durchaus auch einmal den resultierenden Nutzen übersteigen können, was nachfolgendes Beispiel zeigt.<br />

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