Mikro/Makro für VWL Übungen - RealWWZ
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Principles Of Economics<br />
Gewerkschaften<br />
Arbeiter, die in Gewerkschaften organisiert sind, erhalten eine kartell-ähnliche Position, indem sie die Arbeit<br />
unter einem bestimmten Lohn verweigern könnten. Die Unternehmen müssen dann die Löhne anheben, was zu<br />
Entlassungen führen kann (ähnlich dem Preisanstieg in einem Produktmarkt). Aus rein mathematischer Sicht<br />
sind also Gewerkschaften ein Hindernis, um den freien Arbeitsmarkt spielen zu lassen. "Principles of<br />
Economics" stellt sich dementsprechend kritisch gegenüber den Arbeiterorganisationen.<br />
Unternehmen mit Gewerkschaften haben zwar die höheren Lohnkosten, da<strong>für</strong> werden sie aber auch attraktiver<br />
<strong>für</strong> die Arbeiter, das heisst, die Unternehmen haben eine grössere Auswahl bei der Einstellung. Zudem wird die<br />
Kommunikation zwischen Management und Belegschaft gefördert, was Unzufriedenheit vorbeugen kann. Auch<br />
die Moral bei den Arbeiter ist höher, was zu einer grösseren Produktivität führt. Ebenfalls sind die Fluktuationen<br />
bei den Arbeitern kleiner, was wiederum Anstellungskosten einsparen hilft. Somit verursachen die<br />
Gewerkschaften zwar höhere Lohnkosten, aber die Produktionskosten pro Produktionseinheit steigen nicht<br />
unbedingt an.<br />
Winner-take-all Markets<br />
Das sind Märkte, bei denen kleine Unterschiede im humankapital zu riesigen Unterschieden in den Löhnen<br />
führen. Ein Beispiel:<br />
Einige wenige Star-Sänger verdienen Millionen, wobei andere, nur ein bisschen weniger gut qualifizierte Sänger,<br />
sehr viel weniger verdienen, weil sie ihre Platten auf dem ganzen Globus verkaufen können. Kunden zahlen pro<br />
CD ein paar Rappen mehr, doch hochgerechnet ergibt sich eine enorme Summe. Die Plattenfirmen sind dann<br />
auch bereit horrende Gagen zu bezahlen.<br />
Zu den Gewinnern gehört aber nicht nur eine Person, sondern meist eine ganze Berufsgruppe (Sport-Stars, Film-<br />
Stars, Pop-Stars, etc.). Allgemein ist eine Tendenz auszumachen, in der die Top-Verdiener ein immer höheres<br />
Vielfaches eines einfachen Arbeiters verdienen (Business-Manager, Börsenmakler, Buch-Autoren, etc.).<br />
Diese unwahrscheinlichen Lohnanstiege lassen sich dadurch begründen, dass sehr viele Leute von erreicht<br />
werden können. Seit der Fernseher in jedem Haushalt steht, sind die Löhne von Sportlern, Pop-Stars, etc.<br />
explodiert. Auch die Löhne der Manager sind stark angestiegen, weil sich die Unternehmen vergrösserten, zuerst<br />
regional, dann national und schliesslich global. Auch die zunehmende Mobilität erhöht die Löhne, da die<br />
Verfügbarkeit auf der ganzen Welt möglich ist. Und um an den besten der Klasse zu kommen, muss man das<br />
beste Angebot machen.<br />
Die Höhe des Lohnes setzt sich also nicht nur aus der Summe des Humankapitals alleine zusammen. Auch die<br />
Nachfrage nach diesem beeinflusst den Lohn, zum Teil sogar sehr stark.<br />
Lohnausgleich <strong>für</strong> Unterschiede<br />
Auch die Attraktivität eines Jobs trägt zur Lohngestaltung bei. Deshalb verdienen Müllmänner mehr als<br />
sogenannte Lifeguards (Bademeister). Auch risikoreichere Jobs werden besser entlöhnt, sowie Arbeiten, die in<br />
der Nacht erledigt werden müssen (allerdings sind die Arbeitgeber auch zu Nachtzulagen per Gesetz<br />
verpflichtet).<br />
Moser Marco Seite 60/115